Kein Sprit mehr: Benzin-Engpass in Halle (Saale): Aral-Tankstelle an der B80 auf dem Trockenen

Halle (Saale) - Auch Wochen nach dem Brand in einer Raffinerie in Leuna (Saalekreis) kämpfen Tankstellen in der Region gegen Engpässe in der Kraftstoffversorgung. Am Montagmorgen waren die teureren Premium-Kraftstoffe „Ultimate Diesel“ und „Ultimate 102“ an der Aral-Tankstelle an der B80 ausverkauft. Die gewöhnlichen Benzin-Sorten und Diesel waren weiterhin zu haben.

Wie ein Unternehmenssprecher auf MZ-Anfrage sagte, habe der Brand in der Leunaer Raffinerie vor rund sieben Wochen nur mittelbar etwas mit dem Engpass zu tun. Tankwagen-Fahrer könnten derzeit nicht so viele Tankstellen bedienen, wie vor dem Brand. Sie müssten nun weiter entfernte Lager anfahren. Das würde Zeit kosten und könne zu Engpässen führen.

Noch schlimmer traf das Unternehmen aber wohl das Unwetter Ende Juni. Die Premium-Kraftstoffe würden nur in Gelsenkirchen hergestellt und per Schiff und Bahn in mitteldeutsche Lager transportiert, so der Sprecher.

„Durch das Unwetter sind die Kesselwagen auf der Schiene verzögert. Außerdem gibt es einen hohen Krankenstand bei Lokführern“, sagte er. „Wir arbeiten daran, zusätzliche Tankwagen bereitzustellen.“ Aral würde alles probieren, um die Engpässe, die meist nur stundenweise oder über Nacht auftreten würden, zu beheben. „Denn die Hochleistungskraftstoffe sind wichtig für unser Image“, so der Sprecher.

Ob auch andere Aral-Tankstellen in Halle betroffen sind, sagte der Sprecher nicht. Es handle sich nur um eine Handvoll Filialen in den neuen Bundesländern.

Ein Sprecher von Total - das Unternehmen produziert in der betroffenen Raffinerie in Leuna - sagte, eigene Tankstellen seien in Halle derzeit nicht von Leerständen betroffen. Seit vergangener Woche würden Teile der Produktion wieder laufen. „Das trägt dazu bei, die Versorgungslage zu stabilisieren“, so der Sprecher.

Auch bei Jet gibt es nach eigenen Angaben derzeit keine Engpässe an den halleschen Tankstellen. (mz)