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Beesener Straße Beesener Straße: Spuk im Hochhaus?

Von MICHAEL FALGOWSKI 23.05.2013, 19:48
Das Hochhaus an der Beesener Straße war lange Wohnheim. Seit Ende 2010 steht es leer.
Das Hochhaus an der Beesener Straße war lange Wohnheim. Seit Ende 2010 steht es leer. PRIVAT Lizenz

HALLE/MZ - Welch seltsamer Fluch liegt auf diesem Hochhaus? Spukt es? Oder warum sonst wechseln seine Besitzer, die tatsächlichen und die vermeintlichen, so oft? Der markante Elfgeschosser in der Beesener Straße 28 ist in den vergangenen Jahren immer wieder in den Katalogen von Grundstücks-Auktionen aufgetaucht. Und das Interesse an der Immobilie war stets gewaltig. Und nun wird das Haus erneut versteigert: Ende Juni kann im Berliner Auktionshaus Karhausen wieder auf den begehrten Plattenbau geboten werden. Der Startpreis liegt bei 384 000 Euro.

Letzte Versteigerung Mitte März

Was doch deutlich unter der Zuschlagsumme in Höhe von 450 000 Euro liegt, die noch bei der letzten Versteigerung erzielt wurde - Ende März. Damals hatte die Deutschen Grundstücksauktionen AG versteigert. Schon nach sieben Minuten war vor neun Wochen der Hammer gefallen, allein 72 Investoren hatten vorher Kaufinteresse angemeldet. Doch offenbar floss das Geld am Ende doch nicht. „Der Eigentümerwechsel kam jedenfalls nicht zustande. Warum, wissen wir aber nicht“, sagt Markus Knake, Prokurist des vom Hausbesitzer, einem Berliner Immobilienunternehmen, jetzt mit der erneuten Versteigerung beauftragten Auktionshauses Karhausen aus Berlin.

„Das 1963 gebaute Objekt wurde bereits in Teilbereichen saniert, und ist nach überschaubarem Aufwand vermietbar“, so der Auktionator. Aufgrund der Gebäudestruktur mit 132 leerstehenden Ein-Zimmer-Apartments eigne sich das Haus gut als Studentenwohnheim oder für betreutes Wohnen. Bei Zusammenlegung der Apartments sind auch andere Nutzungen möglich. Insgesamt handelt es sich immerhin um eine Wohnfläche von rund 3 105 Quadratmetern. Und: Trotz Leerstand wird eine Jahresmiete von knapp 20 000 Euro erzielt, weil das Dach langfristig an zwei Mobilfunkanbieter vermietet ist.

Um die Beesener Straße 28 wieder wohnfähig zu machen, müsste der neue Besitzer nach Angaben des früheren Auktionators, rund 145 000 Euro investieren. Das Haus sei relativ gut erhalten. 2011 wurden die Fenster der Wohnungen komplett erneuert. Auch die Hausanschlussstation für die Fernwärme sei erst kürzlich modernisiert worden.

Startgebot lag bei 148 000 Euro

Erst Ende 2010 war das Haus von der Sächsischen Grundstücksauktion zuletzt erfolgreich versteigert worden. Die Interessenten überboten sich damals in schneller Folge und ließen das aufgerufene Mindestgebot von 148 000 Euro rasch hinter sich.

Am Ende fiel der Hammer bei 460 000 Euro - der Zuschlag ging an einen Telefon-Bieter. Damit hatte die damals seit einigen Tagen komplett leerstehende Immobilie in der Nähe des Paul-Riebeck-Stifts, neben der Straßenbahnhaltestelle in der Beesener Straße, bei der Versteigerung einen deutlich höheren Preise erzielt als zunächst gedacht.