Beach-Fieber auf dem Markt
HALLE/MZ. - Volle Ränge, Interesse und Begeisterung bei den Zuschauern, Freude über die gute Resonanz bei den Sportlern: Besser hätte es bei dem ersten Beach-Volleyball-Turnier auf dem Marktplatz nicht laufen können. "Das ist eine gute Idee, mal was anderes und die Jugendlichen können mitmachen", freute sich etwa das Rentnerpaar Helga und Horst Fiedrich über die gemeinsame Aktion der City-Gemeinschaft Halle, der Stadt und
des Stadtmarketings. Wie viele andere waren die Fiedrichs nicht etwa zufällig auf den Markt gekommen: "Wir haben früher selbst Volleyball gespielt", so Helga Fiedrich. Bereits am Donnerstag gab es ein Jugend-Landesturnier, der Freitag stand im Zeichen des Fußballs in Form eines Beach-Soccer-Turniers.
Selbst einige kurze Regenschauer konnten die begeisterten Hallenser nicht vom Marktplatz verscheuchen, der mit 600 Tonnen Sand in einen Beach-Sportplatz verwandelt worden war. Die Günter Papenburg AG hatte dafür 18 Lastwagen-Ladungen kostenlos zur Verfügung gestellt. Die "Möbel Kraft Masters" lockten zahllose Interessierte auf die Tribüne und die Strandsessel, die am Spielfeldrand aufgestellt waren. Fachsimpeln war angesagt: "Das ist doch kein normaler Volleyball, mit dem die das spielen", fragte sich etwa ein pensionierter Sportlehrer aus Zwintschöna. Nein, das war er tatsächlich nicht - Wettkampfleiter Matti Panian vom Universitätssportverein Halle erklärt, warum Beach-Volleybälle kleiner sind. "Damit soll das Spiel langsamer gemacht werden und somit mehr Ballwechsel ermöglicht werden", so Panian, der hinter den Kulissen den Überblick über die sechzehn gemeldeten Herren- und die zwölf Damenteams hatte.
Aus Berlin, Jena, Leipzig, Dresden oder Freiburg waren die Hauptakteure angereist, auch ein Duo als Halle mischte mit. Besonderen Applaus für sein Match im Sand erntete ein Magdeburger: Theo Struhkamp, Präsident des Volleyball-Verbandes Sachsen-Anhalt, zeigte mit seinen 46 Jahren, dass Beachvolleyball nicht nur etwas für Jugendliche ist.
Auch wenn zahlreiche Freizeitvolleyballer sich Tricks bei den Sand-Sportlern abguckten, so kamen auch Laien auf ihre Kosten. Moderator Daniel Mantey, selbst Beachvolleyballer und Sprecher bei den Bundesligaspielen in Spergau, erläuterte die Sportart bei kleinen Gewinnspielen auf vielfältige Weise: Wie groß ist das Feld? Wie hoch ist das Netz? Was bedeutet die Fingersprache hinter dem Rücken?
Trotz aller Begeisterung ("Das ist Leben pur in der Stadt, das macht Freude") fand ausgerechnet der Kaufhof-Chef und Vorsitzende der Citygemeinschaft Halle, Wolfgang Schmidt, kritische Worte. "An der Beachparty am Abend müssen wir noch arbeiten, das müssen wir noch größer aufziehen", sagte er. Der Ausklang mit Musik auf dem Markt sei nicht so gut angenommen worden wie gewünscht. Aber dennoch hofft Schmidt darauf, dass auch im nächsten Jahr mit Hilfe von Sponsoren wieder ein ähnliches Event auf die Beine gestellt werden kann.