Basketball Basketball: Leise Hoffnung auf ruhigere Zeiten
Halle (Saale)/MZ. - "Es war eine gute Unterhaltung, bei der alle Probleme auf den Tisch kamen. Fazit: Der sportliche Erfolg, also die gleiche Sache, ist doch das, was alle Beteiligten wollen", sagt Jan Meusel. Er ist Geschäftsführer der Halleschen Sportmarketing Gesellschaft (HSM) - und die ist Kortmanns Arbeitgeber. Konkretes jedoch will er nicht preisgeben. In der nächsten Woche sei es so weit. "Jetzt konzentrieren wir uns alle auf das Spiel am Sonnabend gegen Saarlouis - und hoffen auf einen Coup", sagt Meusel.
Und in diesem Punkt liegt er mit dem Trainer, der sich zum Vertragsgezerre inzwischen ein Schweigegelübde auferlegt hat, sofort auf einer Wellenlänge. "Die Aufgabe gegen den Meister und Pokalsieger aus Saarlouis, den Europacup-Halbfinalisten, kurz: das beste deutsche Frauenteam der letzten Jahre, ist schwer, aber ungemein reizvoll", sagt Peter Kortmann. In punkto "Coup" spielt der 49-Jährige defensiv und pflegt clever Understatement - ganz, wie es sich für einen Außenseiter gehört: "Das Spiel wird ein Gradmesser, ein Anhaltspunkt für uns. Wir werden erfahren, wo wir aktuell in unserer Entwicklung stehen. Wobei diese nicht abgeschlossen ist."
Also ergibt sich daraus: "Wir sind nicht gezwungen zu siegen, das heißt nicht, dass wir es nicht gerne möchten. Aber eine Niederlage wäre kein Beinbruch. Damit träte nur das Normale ein", sagt Peter Kortmann. Und dennoch: "Vor zwei Jahren haben wir Saarlouis einmal mit zwei Punkten geschlagen."
Schon dieser Hinweis verrät Hoffnung. Aber in diesem Moment von ansatzweisem Übermut fängt sich Kortmann lieber ganz schnell ein und lobt unverzüglich die Vorzüge des Gegners: schnell in der Offensive, ungemein stark in der Defensive seien die Gäste. "Mal sehen, ob und wie wir uns da im Angriff durchsetzen können", sagt er.
In einer Sache ist er sich unbedingt sicher: Eine Heißmach-Ansprache an seine Frauen ist überflüssig. "Die sind bis in die Haarspitzen motiviert, den Meister zu schlagen, oder zumindest zu ärgern. Das ist wie in der Fußball-Bundesliga bei Mannschaften, die gegen den FC Bayern München spielen", sagt Kortmann lachend. Nach vier Siegen in Serie regiere neues Selbstvertrauen im Team.
Aber da nun alle Zeichen und die Konstellation darauf hindeuten, dass am Samstag in der Burghalle - das Spiel beginnt 19 Uhr - eigentlich nichts schiefgehen kann - selbst bei einer Pleite - , wird er gelassen auf der Bank zuschauen? Schließlich sind seine gepflegten Wutanfälle zuletzt im Umfeld unangenehm aufgestoßen. Nun könne er doch an seinem Image arbeiten? "Ich werde so coachen wie immer, wie ich es seit 20 Jahren mache. Da wird sich nichts mehr ändern", sagt Peter Kortmann.
Absolut ruhig wird es also nicht beim SV Halle.