Basketball Basketball: Anna Heise hat den nächsten Traum im Kopf
Halle (Saale) - Als wäre sie nie weg gewesen, schlenderte Anna Heise am Händel-Denkmal vorbei. Ihre pinke Hose war aus der Ferne zu sehen. Über die Bahngleise hinweg gesellte sie sich zu ihren Teamkolleginnen. „Es ist nicht so, dass ich wieder komplett von vorne anfangen muss, wenn ich zurückkomme“, sagte die 22 Jahre alte Basketballerin, „so viel hat sich hier in den letzten Jahren gar nicht verändert.“
Anna Heise hat in Halle immer noch viele Freunde. Mit vier von ihnen spielte sie gestern beim Streetball-Turnier des Basketball Verbandes Sachsen-Anhalt (BVSA), der sein 25-jähriges Bestehen auf dem Marktplatz feierte. Lou Molitor, Franziska Seifert, Theresa Jandke und Elisa Hebecker kennt Heise noch gut aus ihrer Zeit bei den SV Halle Lions. Dort hat sie das Basketballspielen schließlich erlernt. Bis ihr großer Traum wahr wurde.
Im Sommer 2012 wagte die damals frischgebackene Abiturientin den Schritt über den großen Teich. Deutsche Vizemeisterin war sie mit den Halle Lions kurz zuvor geworden. Dann verabschiedete sie sich. Drei Spielzeiten hat die 1,88 Meter große Centerspielerin im Trikot der „University of Maine“ in der NCAA, der US-College-Liga, inzwischen absolviert.
26 von 32 Begegnungen
Anna Heise hat sich etabliert. In 26 von 32 Begegnungen stand die 22-Jährige von Beginn an auf dem Parkett. Sechs Punkte und drei Rebounds sammelte sie im Schnitt. „Ein großes Ziel gibt es noch“, verrät Heise, „wir wollen zum NCAA-Tournament fahren.“
Dort treffen sich Jahr für Jahr im „verrückten März“, wie diese Zeit unter Sportfans genannt wird, die besten College-Mannschaften der USA. In der vergangenen Saison verpasste die Universität der Hallenserin nur knapp den Einzug in das begehrte Turnier.
Damit sich das in der kommenden Saison ändert, arbeitet Anna Heise auch in der Saalestadt hart an ihrer Form. Einheiten mit Landestrainer Christian Steinwerth oder Lions-Legende Martin Dornhoff stehen auf dem Programm. „Der Sommer ist die beste Zeit, um besser zu werden“, weiß Anna Heise, die in der Sommerpause bei ihrer Mutter im Paulusviertel wohnt. Auf Freibad-Besuche und entspannte Stunden mit alten Freunden muss sie aber dennoch nicht verzichten.
Ihr Flieger zurück in den äußersten Nordosten der USA geht erst am 12. August. Wenig später startet ihre letzte Saison am College.
Und dann? Zurück zu den Lions? „Es hat hier immer Spaß gemacht“, versichert sie glaubhaft. Doch man hört ihr auch an, dass es andere Überlegungen gibt. „In Spanien oder Italien zu spielen“, sagt sie, „das wäre cool.“ Der nächste Traum würde wahr werden.