Nach Bade-Unglück Badeunfall: Deshalb können Kinder auch in flachem Wasser ertrinken

Halle (Saale) - Nach dem tragischen Badeunfall im Heidebad Nietleben, bei dem ein siebenjähriges Mädchen am Montag ums Leben kam, gab es immer wieder die Frage: Wie kann ein Kind im knietiefen Wasser ertrinken?
Die Wasserwacht Halle hat am Montag auf ihrer Facebook-Seite über diese Art des Ertrinkens aufgeklärt.
„Bei kleinen Kindern kann der plötzliche Kontakt des Gesichts mit Wasser einen uralten Reflex auslösen: Die Stimmritze (ein Muskel in der Luftröhre) schließt sich und die Atmung wird schlagartig blockiert. Ohne einen Tropfen Wasser in der Lunge "ertrinken" die Kinder - auch dann, wenn das Wasser nur knietief ist“, erklärt die Wasserwacht.
Für Eltern und Aufsichtspersonal sei es deshalb schwer zu erkennen, ob das Kind gerade spielt oder ertrinkt, da es weder nach Hilfe rufen kann oder sich in irgendeiner Art und Weise bemerkbar macht. „Die Opfer treiben in "Taucherposition" auf dem Wasser oder sinken langsam auf den Grund.“
Was können Helfer tun?
Wenn Zeugen solche eine Szene beobachten, sollten diese, auch wenn nicht klar ist, ob es sich um ein spielendes Kind oder einen Notfall handelt, das Kind ansprechen und im Falles eines Unglücks einschreiten. Das Kind sollte sofort aus dem Wasser geholt und ein Rettungssschwimmer und der Notarzt informiert werden.
Das Kind sollte anschließend auf den Rücken gelegt und die Atemwege frei gemacht werden. Dazu sollte das Kinn angehoben und der Mund des Kindes geöffnet werden. Dann sollte die Nase des Kindes verschlossen werden und das Kind fünf Mal Mund zu Mund beatmet werden, erklärt eine Expertin gegenüber babyundfamilie.de. Sollte das Kind daraufhin wieder atmen, sollte es in eine stabile Seitenlage gebracht und beruhigt werden, bis der Notarzt eintrifft.
Wenn das Kind weiterhin kein Lebenszeichen zeigt und einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten hat, sollte neben der Beatmung auch eine Herzdruckmassage durchgeführt werden.
(mz/sul)