Axel lässt Herzen schmelzen
HALLE/MZ. - Zusammen mit rund 80 Kindern der Eiskunstlauf-Abteilung des ESV Halle und deren Eltern zündete Alina in der Eissporthalle in Anlehnung an das Andersen-Märchen ein Feuerwerk von Sport, Musik und Kostümen. Während
die jüngste Sportlerin auf dem Eis erst vier Jahre zählte, war der älteste Darsteller 49 Jahre. Begeistert applaudierten 1700 Zuschauer bei der Premiere am Samstag. Bereits im Vorjahr hatte der Verein ein Weihnachtsmärchen aufgeführt.
Weitere Vorstellungen am Sonntag und heute seien ebenso bis auf Restkarten ausverkauft, sagte Abteilungsleiterin Silke Ulrich. Keine Karten gibt es mehr für die morgige Aufführung. Nicht nur wegen des großen Interesses hat der Verein zwei weitere Vorstellungen am 20. Dezember um 16 und 18 Uhr angesetzt: "Mit dieser Benefizveranstaltung wollen wir für den Erhalt der einzigen Eissporthalle in Sachsen-Anhalt kämpfen", so Silke Ulrich.
Die drohende Schließung der Halle (MZ berichtete) war auch in der Pause der rund 90-minütigen Eisshow Thema. So war Jana Majowski mit ihrer Tochter Melina in die Eissporthalle zu kommen, um sie für das Eislaufen zu begeistern: "Die Eissporthalle ist ein Aushängeschild für die Saalestadt. Ich würde eine Schließung bedauern." Zuschauerin Sandra Dietel (36) trainierte früher als Leistungssportlerin fünfmal die Woche in der Eissporthalle. "Die Eisdisco ist ein eine gute Sportmöglichkeit. Hier gibt es kein Kampftrinken", lehnt sie ebenso ein Aus für die Eissporthalle ab. Als wichtigen Imagepunkt für die Saalestadt sieht Jens Schneider die Eisarena: "Eine Schließung wäre schade."
Umso mehr genoss das Premierenpublikum die Eisshow, für die der Verein alle Requisiten von der Königskutsche bis zum Eispalast und mehr als hundert Kostüme selbst gefertigt hat. "Wir haben das ganze Jahr auf diese Aufführung hin gearbeitet", so Silke Ulrich. Die Geschichte der Schneekönigin (dargestellt von der zwölfjährigen Josefine Deininger), die den kleinen Kay (Marie-Theres Otto, 9) entführt und sein Herz in Eis verwandelt, bezauberte vor allem durch die kleinen Darsteller. Mal purzeln zehn etwa fünfjährige Regentropfen aufs Eis, dann wärmen kaum ältere Eiskunstläuferinnen als Kerzen verkleidet die frierende Gerda. Beeindruckt waren die Zuschauer auch vom Ideenreichtum der Inszenierung, die ein Schachbrett lebendig werden lässt und die Polar-Tierwelt vom Eisbären bis zum Rentier Gestalt werden lässt.