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Ausbildungsmesse "Start now!" Ausbildungsmesse "Start now!": So werden Berufe für die Jugendlichen erlebbar

Von Alexander Schierholz 16.09.2019, 08:44
Großer Andrang herrschte bei der Ausbildungsmesse in den Räumen des Medienhauses der Mitteldeutschen Zeitung.
Großer Andrang herrschte bei der Ausbildungsmesse in den Räumen des Medienhauses der Mitteldeutschen Zeitung. Lutz Winkler

Halle (Saale) - Das Werkstück in den Schraubstock einspannen, mit einer Schraubzwinge zusätzlich fixieren und die Bohrmaschine ansetzen. Löcher bohren, Niete befestigen. Alle Arbeitsgänge ein paar Mal wiederholen, schon ist die kleine Metallbox fertig.

Fabian Angermann aus Salzatal (Saalekreis) baut das Kästchen am Stand der Firma Kleusberg, die am Samstag auf der Ausbildungsmesse „Start now!“ im MZ-Medienhaus in Halle präsent ist.

Veranstaltet von der MZ-Mediengruppe gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau und dem Haus der Jugend der Arbeitsagentur, stellen mehr als 20 Firmen Berufe vor.

Verkehr, Energie, Gesundheitswesen, Bau - die Palette der teilnehmenden Branchen ist breit gefächert. Und Mitmachen, so wie beim Modul- und Systembauspezialisten Kleusberg, ist überall erwünscht.

Ausbildungsmesse „Start now!“: Berufe sollen erlebbar sein

So können Jugendliche beim Energieversorger Envia-M-Gruppe Lichtschalter montieren, bei der Mitteldeutschen Eisenbahn mit Virtual-Reality-Brillen in virtuelle Welten abtauchen oder bei der Bundespolizei eine Körperschutzausstattung anlegen.

Die Idee dahinter: Berufe sollen erlebbar werden. Die Unternehmen wollen sich als attraktive Arbeitgeber präsentieren. Das Konzept kommt offenbar an, der Andrang ist groß: 1 500 Interessenten besuchen die Ausbildungsmesse.

Aus Sicht von Elvira Wille wird es für Unternehmen immer wichtiger, selbst um Nachwuchs zu werben. „Die Firmen reißen sich um die Schulabgänger“, sagt die Personalreferentin des Unternehmens Kleusberg, das Werke in Dölbau und Gröbers (Saalekreis) betreibt. Daher sei es wichtig, als Firma selbst aktiv zu werden und sich bekannter zu machen.

Das müssen Bewerber für eine Ausbildung mitbringen:

Und was müssen Bewerber um eine Lehrstelle mitbringen? Frage an Rando Schlobach, Ausbildungsleiter beim Glashersteller Guardian in Thalheim (Anhalt-Bitterfeld):

„Bei uns einen guten Realschulabschluss und technisches Verständnis“, sagt Schlobach, dessen Firma unter anderem Industriemechaniker ausbildet. Viel wichtiger werde aber zunehmend noch etwas anders, nämlich Teamfähigkeit. „Unsere Produktionsprozesse bedingen, dass sich eine Abteilung auf die andere verlassen können muss“, sagt Schlobach. Da haben Teams gut zu funktionieren.

Was natürlich auch stimmen muss: die Bewerbungsunterlagen. Auf der Messe können Jugendliche ihre Bewerbungsmappen von Experten der Arbeitsagentur prüfen lassen. Monique Raasch und ihre 15-jährige Tochter Anna Joline sind hochzufrieden.

Bewerber können auf verschiedene Weise Eindruck hinterlassen

Die Schülerin aus Bitterfeld hat sich viel Mühe gegeben: Sie hat bereits mehrere Bewerbungen verfasst, die Anschreiben farblich unterschiedlich gestaltet und im Lebenslauf mit Piktogrammen gearbeitet. „Die Beraterin war beeindruckt“, sagt ihre Mutter.

Fehlt nur noch ein Ausbildungsplatz. Anna Joline ist allerdings noch nicht festgelegt. Sie hat sich in verschiedenen Branchen beworben und will sich gemeinsam mit ihrer Mutter auf der Messe weitere Anregungen holen.

Genau wie Fabian aus Salzatal. Der 14-Jährige besucht die neunte Klasse einer Sekundarschule, im kommenden Jahr muss er sich bewerben, um nach der Schule in eine Ausbildung starten zu können. „Wir wollen uns mal orientieren“, sagt seine Mutter Manuela Angermann.

Die kleine Metallbox hat Fabian am Kleusberg-Stand mittlerweile fertig gebaut. Auch wenn er noch nicht weiß, ob er später mal einen handwerklichen Beruf ergreifen wird, und zu Hause die Bohrmaschine bisher selten in der Hand gehabt hat: Der Umgang damit habe Spaß gemacht, sagt er.

Alles rund um die Berufsausbildung: www.azubis.de (mz)

Cilia Beck (14) und Moritz Schreiber (13, rechts) testen bei der Mitteldeutschen Eisenbahn Virtual-Reality-Brillen.
Cilia Beck (14) und Moritz Schreiber (13, rechts) testen bei der Mitteldeutschen Eisenbahn Virtual-Reality-Brillen.
Lutz Winkler