Demo im Paulusviertel Auftritt von Sven Liebich: Kundgebung von Rechtsextremen in Halle wird niedergebuht
Der Auftritt des Rechtsextremen Sven Liebich im Paulusviertel in Halle trifft auf zahlreiche Gegendemonstranten. Unweit davon brennen Mülltonnen.
Halle (Saale)/MZ - Bei einer Kundgebung des wegen Volksverhetzung verurteilten Sven Liebich am Mittwochabend in Halle passierte zunächst einmal: nichts. Liebich stand eingekreist von zahlreichen Polizisten, die ihn von den etwa 200 Gegendemonstranten abschirmten, an der Kreuzung Rathenauplatz/Ecke Willy-Lohmann-Straße im Paulusviertel und blieb stumm. Das Bündnis „Halle gegen rechts“ hatte zu der Gegendemonstration aufgerufen.
Direkt gegenüber stellten am Hügel der Paulusviertel Leute eine Box auf, drehten sie in seine Richtung und ließen von da an ununterbrochen laute Technomusik laufen. Als Liebich sich eine halbe Stunde nach angekündigtem Beginn doch zu Wort meldete, ertönten sofort Buh-Rufe von den Umstehenden. Der Lärm übertönte weitgehend, was Liebich sagte. Allein auf seinem Auto stehend drehte er seine eigene Lautsprecherbox immer wieder in eine andere Richtung. Statt nur für eine Stunde hatte er seine Kundgebung aber kurz vorher noch verlängert und für ganze drei Stunden angemeldet.
Laut Polizeiangaben wurden auf Seiten der Kundgebung weniger als zehn Leute gezählt. Am Rande der Kundgebung brannten in einigen hundert Meter Entfernung auch Mülltonnen, in der Hegelstraße und am Harz. Inwiefern diese Tonnenbrände in Zusammenhang mit der Kundgebung oder dem Gegenprotest standen, konnte die Polizei am Abend nicht sagen.
Parallel zum Beginn der Kundgebung fand indes in der Pauluskirche eine Friedensandacht statt.
Gegen 21 Uhr beendet Liebich seine Demonstration.