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Aufstiegs-Verzicht Aufstiegs-Verzicht: Warum BSV Ammendorf nicht in die Oberliga will

Von Tobias Schlegel 14.04.2018, 11:57

Halle (Saale) - Eigentlich wollte Lutz Schülbe gar nicht über das Thema reden, wäre da nicht der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) gewesen. Dieser hat vor Kurzem auf seiner Internetseite alle Vereine aufgelistet, die sich für eine Teilnahme an der Oberliga-Saison 2018/19 beworben haben. Aus Sachsen Anhalt sind dies nur zwei Teams: Blau-Weiß Zorbau und Rot-Weiß Thalheim. Den BSV Ammendorf, dessen Präsident Schülbe ist, sucht man in der Auflistung vergebens.

Damit steht endgültig fest: Die Waggonbauer werden ein mögliches Aufstiegsrecht in die Oberliga im Sommer nicht wahrnehmen und bleiben in der Verbandsliga. Dies hätten die Ammendorfer gerne noch für sich behalten - aus Wettbewerbsgründen. Da die Katze aber nun aus dem Sack ist, redet Schülbe nun doch über das Thema.

„Wir wollen künftig verstärkt auf unseren eigenen Nachwuchs setzen"

Mehrere Gründe hätten laut BSV-Chef für diese Entscheidung gesprochen. Da wäre zum einen die sportliche Ausrichtung des Vereins: „Wir wollen künftig verstärkt auf unseren eigenen Nachwuchs setzen und ein solcher Umbruch benötigt Zeit“, erklärt Schülbe. Da käme ein Aufstieg zur Unzeit. Zum anderen haben sich die Ammendorfer Spieler wie schon vor vier Jahren dagegen ausgesprochen.

„Es haben aber auch finanzielle Aspekte eine Rolle gespielt“, sagt der Vereinschef. Ein Oberliga-Aufstieg ist mit einem finanziellen Mehraufwand verbunden. Und Oberligisten wie Krieschow oder Kamenz strotzen nicht gerade vor Attraktivität und werden dem BSV nicht mehr Zuschauer bescheren. Alles Gründe, die auch den SV Merseburg 99 jüngst dazu bewogen haben, sich nach zwei Jahren freiwillig aus der Oberliga zurückzuziehen und in der Landesliga einen Neuanfang zu wagen.

Ein Szenario, welches Schülbe in Ammendorf auf gar keinen Fall möchte. „Ich will einen Aufstieg nicht prinzipiell ausschließen. In diesem Jahr hat es aber einfach nicht gepasst.“ Was an einer Sache jedoch nichts ändert: Dass die Waggonbauer den Landesmeistertitel wie schon 2014 für sich verbuchen möchten. Aktuell ist der BSV Erster, punktgleich mit Zorbau. Damit das so bleibt, sollte am Sonnabend im Duell mit Imo Merseburg ein Sieg her.

››Anstoß ist um 14 Uhr im Stadion der Waggonbauer. (mz)