1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Auf heißen Öfen durch die Aue

EIL

Auf heißen Öfen durch die Aue

Von Diana Dünschel 31.07.2005, 15:52

Kabelsketal/MZ. - Sonnabendmorgen gegen ein Uhr nahm die Party der Bikerfreunde in Großkugel ein jähes Ende. "In der Nähe schlug ein Blitz ein. Der Strom fiel aus. Dann mussten wir aus Sicherheitsgründen das Festzelt verlassen", erzählt Eberhard Drews aus Mücheln (Landkreis Merseburg-Querfurt). Der gesamte Platz habe durch das Unwetter bis zu zehn Zentimeter unter Wasser gestanden, berichtet der 61-Jährige weiter. Auch einige Zelte seien überflutet worden, so dass deren Besitzer die Nacht im Auto verbringen mussten.

Ein paar Stunden später hat sich alles normalisiert. Eberhard Drews, der seit 45 Jahren begeisterter Motorradfahrer ist, macht sich für die große Ausfahrt mit seiner Yamaha Shopper fertig. Die blitzt ebenso wie die schwarze Triumph Rocket III von Udo Kaiser aus Gesien. Mit ihren 2,3 Liter Hubraum und den 147 Pferdestärken zieht sie manch bewundernden Blick auf sich.

Auch Edith und Wolfgang Zimmer aus Landsberg reihen sich in die Kolonne ein. Das Ehepaar, Mitte 50 und 64 Jahre alt, frönt erst seit fünf Jahren diesem Hobby. "Da waren die Kinder aus dem Haus, und wir legten uns eine Kawasaki zu", erklärt Wolfgang Zimmer und schwärmt von dem jährlichen Bikertreffen in Dresden, das bis zu 20 000 Teilnehmer anzieht. "Diesen Termin verpassen wir nie", versichert er. Seine Frau, stets als Sozius dabei, will das Motorradfahren ebenfalls nicht mehr missen. Da könne man die Natur ganz anders erleben, meint sie.

"Kurven fahren macht besonders Spaß", findet der achtjährige Florian, der mit seinem Vater Thomas Tuch aus Leipzig nach Großkugel gekommen ist. Der Kleine ist praktisch auf dem Bike groß geworden und hat heute Vormittag nur eine Sorge: Es soll nicht regnen. Doch die dunklen Wolken erweisen sich als harmlos, so dass nachmittags auch den traditionellen Bikerspielen auf dem Platz nichts mehr im Weg steht.

Heiko Schulze, Vorsitzender der Großkugler Bikerfreunde, hat sich zum fünfjährigen Vereinsjubiläum einiges ausgedacht: Der überdimensionale K-700-Reifen eines russischen Traktors soll zum Beispiel über den Parcours rollen, und die 50 Kilogramm schwere Lkw-Kurbelwelle liegt für den Zielwurf bereit. Auf Schulzes Roll-Füßen Marke Eigenbau werden die Biker ganz sicher Probleme bekommen, wenn sie die Schubkarre einen kleinen Berg hinauf schieben und dabei noch das Glas Bier an der Spitze der Karre nicht verschütten sollen. Für Gaudi ist also gesorgt.