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Viel Bau, viel Stau Auf diese Baustellen müssen sich Autofahrer 2017 in Halle einstellen

Von Michael Falgowski 02.01.2017, 10:15
Stau gehört in Halle zum Alltag - wie hier an der Hochstraße.
Stau gehört in Halle zum Alltag - wie hier an der Hochstraße. Günter Bauer

Halle (Saale) - Baustellen, überall Baustellen - und Stau: Auch im nächsten Jahr wird auf Halles Straßen so viel gebaut wie schon seit den 1990er Jahren nicht mehr. Die Millionen des Stadtbahnprogramms und das Fluthilfe-Geld ermöglichen weiter eine außergewöhnlich rege Bautätigkeit, die das Bild der Stadt verbessern wird. Neben den bereits laufenden Baustellen wie Südstadtring, Steintor, Böllberger Weg und Gimritzer Damm kommt eine ganze Reihe neuer Baustellen hinzu. Und mit ihnen eine weniger erfreuliche Begleiterscheinung des eigentlich erfreulichen Geschehens: Die Hallenser werden auch nächstes Jahr wieder häufig im Stau stehen - an vielen Stellen. Dies sind die zwölf größten Baustellen Halles 2017:

Hochstraße: April bis Dezember

Nachdem die sieben Monate dauernde Sanierung an der südlichen Hochstraße überstanden ist, werden Kappen, Geländer und Fahrbahnbelag auf der Nordbrücke erneuert. 3,2 Millionen Euro soll auch der zweite Teil der Sanierung dieser wichtigsten Verkehrsverbindung in Ost-West-Richtung und der bedeutendsten Saalequerung in Halle kosten. Dann rollt der Verkehr, rund 40 000 Fahrzeuge täglich, jeweils nur noch einspurig auf der Südbrücke. Der Stau kommt ganz sicher, auch weil gleichzeitig für 2,2 Millionen Euro die Abfahrt von Neustadt zum Glauchaer Platz mit der Mühlgrabenbrücke am Ratswerder neu gebaut werden muss.

Pfälzer Brücke: Februar bis August

Für eine Million Euro wird die Pfälzer Brücke saniert. Dann ist es nicht möglich, vom Robert-Franz-Ring zum Neuwerk zu fahren. Der Verkehr wird über den Moritzburgring und das Wohngebiet entlang der Großen Wallstraße und Am Kirchtor umgeleitet, was den Anwohnern eine unruhige erste Jahreshälfte verschaffen dürfte.

Steintor: Januar bis Juni

Praktisch vor zwei Jahren hat der Umbau des Steintors begonnen. Seit Frühjahr 2015 gibt es auch Umleitungen für das mit rund 20 Millionen Euro teuerste Innenstadt-Projekt des 300 Millionen Euro „schweren“ Stadtbahnprogramms. Nachdem der umgebaute Platz samt einigen Kreuzungen fertig ist, die Autos seit wenigen Tagen durch die neue Gudrun-von-Gösicke-Straße fahren, muss nun noch die Ludwig-Wucherer-Straße angeschlossen werden. Deshalb bleibt die Einmündung zum Steintor gesperrt. Eine Straßenbahn pendelt zum Reileck.

Große Steinstraße: 2017 bis 2018

Das Stadtbahnprogramm arbeitet sich vom Steintor aus wieder ins Zentrum vor: Die Große Steinstraße und der Joliot-Curie-Platz werden grundhaft ausgebaut - einschließlich wie immer sämtlicher Versorgungsleitungen. Am Platz selbst wird der Verkehr übrigens völlig neu organisiert. Künftig muss aus Richtung Steintor der Autofahrer nicht mehr den „Kreis“ über die Oper fahren, um zum Hansering zu kommen, sondern kann künftig an einer Ampelkreuzung links abbiegen.

Böllberger Weg: Ab Januar

Durch den Böllberger Weg graben sich weiter die Bagger innerhalb des Stadtbahnprogramms. Die östliche Fahrbahn kommt nun an die Reihe. Wahrscheinlich noch bis Juni bleibt die wichtige Trasse in Halles Süden Baustelle, auch wenn seit einigen Tagen endlich die Straßenbahn wieder fährt. Insgesamt werden fünf Ampelanlagen errichtet. Innerhalb der Bauzeit wird der Verkehr stadteinwärts über die Wörmlitzer Straße umgeleitet, stadtauswärts geht es an der Baustelle vorbei.

Diese Baustellen erwarten Autofahrer 2017 außerdem.

Gimritzer Damm: Ab Januar

Im Herbst hat der aufwendige Ausbau der Straße zwischen der Heideallee und dem Rennbahnkreuz begonnen. Von der Einmündung Zur Saaleaue und dem Rennbahnkreuz werden Autos Richtung Rennbahnkreuz über Zur Saaleaue und Magistrale umgeleitet. Im nächsten Jahr werden die Straßenbahntrasse und der Abschnitt ab Saaleaue bis zur Heideallee erneuert. 2018 erfolgt der Umbau der Weinberg-Kreuzung zum Kreisverkehr. Mehr als 27 Millionen Euro werden investiert - die Hälfte sind Flutgelder.

Merseburger Straße: Ab Juli

Die Sanierung der Merseburger Straße im Stadtbahnprogramm beginnt: Ein Projekt, das nicht zuletzt auch Halles Autofahrer noch auf Jahre beschäftigen wird. Los geht es im Sommer zwischen dem Riebeckplatz und der Raffineriestraße. Die Umleitung erfolgt dann über Raffineriestraße und Rudolf-Ernst-Weise-Straße. An der Kreuzung dieser beiden Straßen wird während der Bauzeit ein provisorischer Kreisverkehr eingerichtet. Mit dem Beginn des Ausbaus der Merseburger Straße müssen sich die Bewohner des Lutherviertels auf deutlich mehr Autoverkehr einstellen.

Osttangente: Ab Januar 2017

Die Osttangente ist das teuerste Bauprojekte in Halle. Die Fertigstellung der innerstädtischen Umgehungsstraße zwischen Delitzscher Straße und B 100 wird 33,5 Millionen Euro kosten und soll 2018 beendet sein. Für Halles Autofahrer sind die Auswirkungen in der Bauzeit vergleichsweise gering. Auf der B 100 aber wird es weiterhin zu Behinderungen durch Brückenbau und Straßenanschluss kommen.

Eisenbahnbrücke an der B6: Ab Januar

An der B6 zwischen Thüringer Straße und Europachaussee wird die Straße verschwenkt, um die Kurve zu entschärfen. Dafür ist bereits eine neue Eisenbahnbrücke gebaut. An der Gartenanlage wird eine Fußgängerampel errichtet. 7,8 Millionen Euro kosten dort die Arbeiten.

Klaustorvorstadt: Ab Januar

Die vom Hochwasser 2013 geschädigten Straßen in der sogenannten Klaustorvorstadt werden grundlegend erneuert. Im Juli soll die Franz-Schubert-Straße fertig sein. Die Arbeiten in der Pfälzerstraße sollen im August beginnen. Ab September werden die Hochwasserschäden mit dem grundhaften Ausbau beseitigt. 6,6 Millionen Euro soll die Sanierung in dem kleinen Viertel zwischen der Saale und dem Robert-Franz-Ring kosten.

Talstraße: März bis Dezember 2018

Die Talstraße in Kröllwitz verläuft praktisch am Saaleufer. Entsprechend hat sie unter dem Hochwasser 2013 gelitten. Fast vier Millionen Euro Flutgeld sollen investiert werden. Im März sollen die Arbeiten zwischen der Giebichensteinbrücke und der Papiermühle beginnen. In Richtung Ernst-Grube-Straße soll aus Rücksicht auf die gleichzeitig stattfindende halbseitige Sperrung der Hochstraße erst 2018 gebaut werden.

Hafenstraße: Februar bis Dezember

Die Hafenstraße auf der Saline-Insel verbindet die Mansfelder Straße und Halles neues Wohngebiet am Sophienhafen. Die Namen klingen nach viel Wasser - das kam auch bei der Flut. Für 2,5 Millionen Euro soll die Trasse - höher als bisher - neu gebaut werden. Bezahlt wird die Sanierung dieser Straße (wie vieles zuvor) aus dem Fluthilfe-Fonds. (mz)