Gegen Ausgangssperre und Bundesnotbremse Auf Demo folgt Gegendemo
Halle (Saale) - Das Demo-Wochenende, das Halle gerade erlebt hat, könnte direkt übergehen in eine Demo-Woche. Der Dauerdemonstrant und Rechtsextremist Sven Liebich will von Montag bis Freitag jeden Abend auf dem Markt stehen, um gegen die nächtliche Ausgangssperre zu demonstrieren - und zwar in der Zeit, wenn die Ausgangssperre schon gilt. Wie Polizeisprecherin Ulrike Diener am Sonntag bestätigte, sind für alle Werktage Versammlungen am späten Abend angemeldet worden. Ob sie stattfinden, werde noch geprüft.
Die Polizei war am Wochenende im Dauereinsatz, um diverse Versammlungen in Halle gegen die Ausgangssperre, die Bundesnotbremse beziehungsweise die Corona-Maßnahmen abzusichern. So hatte am Freitagabend zunächst das „Offene Antifaplenum“ zur Kundgebung am Steintor aufgerufen, die in der Spitze rund 100 Teilnehmer zählte.
Weitere Spontandemos in Halle
Während später am Abend Sandra Gabriel von „Freie Linke Halle“ - ein Bündnis, das ebenso wie die „Bewegung Halle“ der Querdenker-Bewegung zuzuordnen ist - auf dem Markt zu rund 30 Anwesenden sprach. Als dann Teilnehmer der Antifa-Demo auf dem Markt erschienen, kam es zu Rangeleien. Die Polizei schritt ein. Die Gruppen konnten laut Ulrike Diener auseinandergehalten werden. Es blieb bei verbalen Auseinandersetzungen.
Am Samstagnachmittag folgte dann auf die Kundgebung von Sven Liebich auf dem Markt eine weitere Kundgebung des Bündnisses „Freie Linke“ vor dem Roten Turm. Eine Person, die auf dem Weg dahin war, wurde laut Polizeiangaben in der Dorotheenstraße angegriffen. Es ist davon auszugehen, dass Sven Liebich die verletzte Person ist. Der nämlich teilte seinen Anhängern kurz darauf vor dem Roten Turm mit, gerade überfallen worden zu sein. Die Folge war, dass noch am Samstagabend zwei weitere Spontandemos - vom rechten und vom linken Lager - am Steintor abgehalten wurden. Wieder verhinderte die Polizei ein Aufeinandertreffen. Am Ende dieses Demo-Wochenendes hatte die Polizei auch mehrere Anzeigen wegen Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte aufgenommen. (mz/Denny Kleindienst)