Auf dem Ball ins neue Jahr
Halle/MZ. - 33 Jahre lang war Henning Steller Küchenchef im Maritim. "Ich hatte in der Zeit jeden Silvester Dienst", sagte der 67-Jährige. War Steller früher für die Gaumenfreuden beim traditionellen Silvesterball verantwortlich, ließen sich er und seine Ehefrau Inge diesmal verwöhnen. Das Paar zählte zu den 350 Gästen im großen Ballsaal des Hotels. "Ich bin zum ersten Mal privat zum Feiern hier", verriet Steller, der anlassgemäß im Jackett und mit Fliege erschienen war.
Das 16-köpfige Team seines Nachfolgers Michael Richter zog bei der Zubereitung des Büfetts alle Register: Austern, Hummer, Lachs, französischer Käse sowie an warmen Speisen Puter, Schweinefilet und Zackenbarsch ließen keine Wünsche offen. "Wir haben Sonntagvormittag mit den Vorbereitungen begonnen", so Richter. So wurden unter anderem 1 200 "Kleinteile" wie Canapés, 400 Süßspeisen und 350 Austern zubereitet.
Silvesterball im Maritim - da haben lange Kleider und Smoking Hochkonjunktur. Jüngeres Publikum begab sich allerdings auch sportlich-leger ins Ball-Geschehen.
"Wir sind zum dritten Mal beim Silvesterball", sagte Uta Adler aus Halle. Sie und ihr Ehemann Peter waren mit den Bekannten Marlies und Wolfgang Schütze aus Bernburg gekommen. "Wir lieben das Flair bei diesem Ball", sagte Marlies Schütze. Neben dem Ball hatte das Maritim zu Feiern ins Restaurant und in die Bar geladen. Insgesamt fanden sich laut Hotelchef Dirk Bayler 650 Gäste ein.
Den Titel "Größte Silvesterparty der Stadt" hatte sich hingegen das "Flower-Power" im alten Urania gegeben. Bei freiem Eintritt zählten die Betreiber einen Durchlauf von 5 000 Gästen. Unter den Besuchern zwischen 20 und 50 fielen einige in flippigem Disco-Outfit auf: So traute man(n) sich sogar im Latex-Anzug aufs Tanzparkett.
Weitere Anziehungspunkte zum Jahreswechsel waren das Silvesterkonzert der Staatskapelle in der Händel-Halle und die Wiener-Opernball-Vorstellung im Steintor. Gewöhnungsbedürftig dabei für Halle-Besucher: Die meisten Tiefgaragen waren laut den Betreibern wegen geringer Nachfrage und aus Sicherheitsgründen geschlossen. Umgewöhnen müssen sich auch die Raucher mit In-Kraft-Treten des Nichtraucherschutzgesetzes. Während im Maritim und in Kneipen nach 0 Uhr geraucht werden durfte, hatte das K & K den Festsaal beim Silvesterball zur Nichtraucherzone erklärt. "Das ist bei einigen Rauchern nicht gut angekommen", räumte K & K-Marketingchefin Franka Schneider ein. Dennoch sei der Ball mit 455 Gästen und umfangreichem Unterhaltungsprogramm ein Erfolg gewesen.