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Auch Babys spüren die Musik

Von KORNELIA PRIVENAU 12.06.2009, 16:25

LÖBEJÜN/MZ. - Gemeinsam mit ihrem Mann Heinz-Jürgen, Tochter Anett sowie Marko Franz, Helfern und Betreuern bereitet sie schon mal das Trainingslager vor, das in wenigen Tagen in Dittrichshütte stattfindet. Dort soll für eine Konzertreise im Juli nach Griechenland trainiert werden, sagen die Schmidts und kümmern sich um die Logistik, reisen doch immerhin 120 Sänger, Musikanten, Lehrer, Eltern und Betreuer mit. Da ist an vieles zu denken.

Die Musikschule Fröhlich ist längst nicht mehr nur im Saalekreis bekannt. Ihre Vielseitigkeit mit Tanz, Gesang und Akkordeon-Sound-Orchester, das breite Repertoire von Klassik über Musical, Schlager, Rock und Pop sind zu einem Gütezeichen geworden - spätestens seit die Jahresabschlusskonzerte im halleschen Steintor-Varieté stattfinden und die Schule zu internationalen Festivals und Auftritten nach Italien, Dänemark, Polen, Griechenland und in die Tschechei eingeladen werden.

Rund 350 Schüler hat die Schule. Sie sind zwischen drei Monaten und über 70 Jahre alt. Natürlich werden die "Baby-Kids", wie die Winzlinge genannt werden, noch nicht mit auf die Bühne genommen. Und das Angebot ist auch noch taufrisch, wie Anett Schmidt sagt, die für den Baby-Unterricht extra einen Kurs besuchte und ein Zertifikat erworben hat.

Man sieht der jungen Frau den Spaß an, den sie bei der Arbeit mit den Babys hat. Die Idee sei zwar nicht neu, "aber schon für unsere Region, unsere Schule", sagt sie. Nach einer Schnupperstunde bei einer Hebamme haben sich sofort drei Mütter mit ihren Babys gemeldet, um teilzunehmen. Wichtig ist, sagt Anett Schmidt, "dass die Kleinen ein Gefühl für Töne und Rhythmus bekommen. Babys spüren die Musik. Es gibt extra kleine Rasseln für sie und Tücher, mit denen sie Bewegungen ausführen können."

Gisela Schmidt sieht noch einen anderen schönen Effekt. "Die Eltern nehmen an diesem Baby-Unterricht in der Kita Wallwitz teil. Einmal die Woche sind es 30 oder 45 Minuten, je nach Alter der Kinder. Dies ist eine Zeit, in der Mütter oder Väter ganz eng mit ihren Kindern verbunden sind, ohne jeden Stress und Einflüsse von außen." Es gibt eine CD mit Musik für die Kinder, aber Anett Schmidt spielt auch auf dem Akkordeon. Klassik wird dabei keineswegs ausgespart und die Reaktionen seien oft überraschend. Hineinzuwachsen in das Team der Musikschüler, das sei das Anliegen des Baby-Unterrichts. So manches größere Geschwisterkind erlebt schon Auslandstourneen oder macht mit beim Abschluss-Konzert Ende Oktober im Steintor.