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Anonymous gegen Tierquälerei Anonymous gegen Tierquälerei: Drastische Szenen aus deutschen Schlachthäusern

Von Anja Förtsch 05.03.2018, 10:00
Anonymous-Aktivisten protestieren am Marktplatz.
Anonymous-Aktivisten protestieren am Marktplatz. Anja Förtsch

Halle (Saale) - Ein winziger Metallstall, ein Schwein zappelt darin in Panik und Todesangst, stößt immer wieder gegen die Stangen und schlägt auf dem Gitterboden auf. Es sind drastische Szenen, die auf den Laptops und Tablets laufen, die die Aktivisten kommentarlos vor sich halten. Es sind aber auch Szenen, die Alltag sind in den deutschen Schlachthäusern - millionenfach. „Wir wollen die Leute informieren, was in der Tierindustrie vor sich geht“, sagt Julius Lötsch, der Organisator der Protestaktion.

Lötsch und seine rund zehn Mitstreiter - Studenten, Juristen, Banker und IT-Spezialisten, so Lötsch - haben am Samstagnachmittag einen sogenannten „Cube of Truth“, zu deutsch „Würfel der Wahrheit“, am Übergang von Marktplatz zu Leipziger Straße in Halle veranstaltet. Die Aktivisten sind Teil des lokalen Ablegers von „Anonymous for the Voiceless“, einer Organisation, die für Tierrechte eintritt.

Anonymous in Halle: Protestler mit weißen Guy-Fawkes-Masken auf

Dabei treten die Protestler mit weißen Guy-Fawkes-Masken auf, so wie sie von der Hacker-Gruppe Anonymous bekannt sind. „Mit den Hackern haben wir aber nicht direkt etwas zu tun“, sagt Lötsch. „Wir nutzen einfach deren Masken und damit die Protestformen.“

Diese außergewöhnliche Art des Protests funktioniert: Immer wieder bleiben Passanten stehen, schauen sich mit betretenen Mienen die Videos an und kommen mit den Aktivisten ins Gespräch. „Das ist schon der vierte ,Cube’, den wir machen und die Reaktionen sind immer gut“, sagt Lötsch. Aber können die Videos wirklich etwas verändern? „Viele wissen nicht, was in der Tierindustrie passiert. Wir regen sie an, sich selbst weiter zu informieren.“ (mz)