Altenheim Martha-Haus Altenheim Martha-Haus: Keime im Wasser behindern Umzug
Halle/MZ. - Bodo Gebhardt, Geschäftsführer des Martha-Hauses, einem Alten- und Pflegeheim in der halleschen Adam-Kuckhoff-Straße, ist derzeit vollkommen ratlos. In den Trinkwasserleitungen des Neubaus, der normalerweise in diesen Tagen bezogen werden sollte, sind Keime entdeckt worden, die da nicht sein sollten. Trotz mehrerer Versuche, die Leitungen durchzuspülen und zu desinfizieren habe die Abteilung Hygiene der städtischen Gesundheitsbehörde eine Freigabe des Trinkwassers noch nicht geben können.
Die gesamte Angelegenheit ist nach den Worten von Dr. Gudrun Beck, Leiterin der Abteilung Hygiene, kein Grund zur Beunruhigung, wenngleich es vor allem für die älteren Menschen, die auf den Umzug ins neue Haus warten müssen, unangenehm sei. Das Prozedere sei immer gleich. Bei Neubauten oder bei sanierten Rohrleitungen werde das Wasser immer untersucht, ganz gleich ob es sich um ein Wohnhaus, ein Krankenhaus oder eine Schule handelt. Bei Krankenhäusern sowie bei Alten- und Pflegeheimen gebe es aber detailliertere Analysen, weil "dort Menschen leben, deren Immunsystem geschwächt sein könnte", begründet Beck die Vorsichtsmaßnahmen, die per Gesetz festgelegt seien.
Diese routinemäßigen Analysen hätten schon vor Wochen im Trinkwasser des neuen Martha-Hauses diese Keime zutage gebracht. Um der Ursache auf die Spur zu kommen, sei auch das Wasser der Halleschen Wasser und Abwasser GmbH (HWA) untersucht worden, die das Martha-Haus versorgt. "Das Trinkwasser der HWA ist in Ordnung", so Beck gegenüber der MZ. Dies hätten Analysen im Landesuntersuchungsamt für Gesundheits-, Umwelt- und Verbraucherschutz in Magdeburg eindeutig ergeben. Dort würden auch die Proben aus dem Neubau untersucht. Aber trotz aller Maßnahmen seien noch immer die Keime im Trinkwasser. Erst am Montag wurde die neuste Probe entnommen, die Ergebnisse dieser Analyse liegen aber noch nicht vor. Das Problem sei, so die Leiterin der Hygieneabteilung, dass es sechs Tage dauere, ehe mit Bestimmtheit gesagt werden könne, ob die Keime verschwunden sind.
Der Chef des Martha-Hauses hofft nun darauf, dass das erneute Spülen der Wasserleitungen und der Einsatz von Desinfektionsmitteln Wirkung zeigen. Immerhin würden 30 ältere Frauen und Männern aus dem Martha-Haus und weitere zehn Senioren auf den Bezug des Neubaus warten. Ungeachtet dessen würde das Pflegepersonal weiter am Umzug ins neue Haus arbeiten. Finanzieller Schaden sei dem von einer Stiftung getragenen Martha-Haus durch die Verzögerung nicht entstanden, so Gebhardt auf Nachfrage der MZ. Mitte des kommenden Monats soll der Neubau feierlich übergeben werden.