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Alles aufgerissen Alles aufgerissen: So geht es an der Westseite vom Hauptbahnhof voran

Von Oliver Müller-Lorey 12.04.2018, 13:03
Wichtige Versorgungsschächte werden neu gebaut. Die Kabel verlaufen so lange im Freien.
Wichtige Versorgungsschächte werden neu gebaut. Die Kabel verlaufen so lange im Freien. Silvio Kison

Halle (Saale) - Dass die Arbeiten am halleschen Hauptbahnhof gut vorangehen, merken Reisende schon am Baulärm, der von der Westseite des Knotens dröhnt. Kein Wunder. Mit schwerem Gerät, Baggern und Presslufthämmern, reißen Arbeiter derzeit die Bahnsteige der Gleise 4/5 und 6/7 ab. Die alten Schienen dazwischen haben sie schon entfernt, seitdem die Arbeiten an der Westseite Ende 2017 begonnen hatten. Zuvor war die Ostseite des Hauptbahnhofs rundum erneuert worden.

Arbeiten am Westbahnhof: Was sich bis Ende 2019 ändern soll

Mit den Arbeiten liege man im Zeitplan, sagte Frank Kniestedt, Sprecher für das Projekt Schnellfahrstrecke München-Berlin, bei einem Vor-Ort-Termin am Mittwoch. Auch durch die strengen Minustemperaturen im Winter habe es keine Verzögerung gegeben.

An der Westseite werden neben den Gleisen und Bahnsteigen auch der Personentunnel mit den Aufgängen zu den Bahnsteigen und Versorgungstunnel saniert. Das denkmalgeschützte Hallendach wird währenddessen mit einer Spezialkonstruktion abgestützt. Die Arbeiten an der Westseite sind mit den bereits abgeschlossenen im Osten vergleichbar und sollen bis Dezember 2019 fertig sein.

Arkaden am Bahnhofsvorplatz werden abgerissen und neu gebaut

Neu für die Bauarbeiter ist allerdings, dass sie auch die sogenannten Arkaden abreißen und neu bauen müssen, also die Rundbögen unter den Schienen am Bahnhofsvorplatz, dem Hans-Dietrich-Genscher-Platz. Derzeit werden sie entkernt, in der nächsten Woche dann komplett abgerissen.

„Nach Abschluss der Arbeiten werden moderne Ladengeschäfte in die Arkaden ziehen, außerdem wird der Zutritt barrierefrei sein“, sagte Teamleiter Stefan Ebersbach. Die Fassade soll anders als bisher aus Sandstein aufgebaut werden und damit im Stil der 1910er-Jahre. Die tragenden Wände werden aus einer Stahlbeton-Konstruktion bestehen.

Neue Mieter in Arkaden: Kommt Burger King zurück an den Hauptbahnhof? 

Nicht nur das Äußere der Arkaden ändert sich, auch ein Teil der Mieter. Wie Center- und Vermarktungsmanager Axel Prescher sagte, wolle man den „Branchenmix optimieren“. Die Reisebank und der Back-Discounter Backwerk würden nach den Bauarbeiten wieder einziehen. Im Fall des Frisörs und des Eiscafés stehe das noch nicht fest. „Es gibt zahlreiche Interessenten für die Arkaden“, sagte er.

Derzeit sind die Mieter auf Provisorien und Container im Bahnhof und auf dem Genscher-Platz ausgewichen. Die werden nach den Bauarbeiten abgebaut. „Wir konnten allen Mietern ein Provisorium anbieten“, sagte Prescher. Bei der Frage nach neuen Mietern brachte er auch den Namen Burger King ins Spiel.

Das Gros der Arbeiten soll 2019 geschafft sein. Anschließend müssen nur noch die äußersten westlichen Gleise 1 und 1a erneuert werden. Hier fahren derzeit noch die S-Bahnen nach Leipzig. Dieses letzte Stück soll 2020 fertiggestellt sein. Dann ändert sich übrigens auch die Bezeichnung der Bahnsteige. Statt 1a wird es nur noch ganze Zahlen geben. (mz)

Von den Bahnsteigen auf der Westseite ist kaum mehr etwas übrig.
Von den Bahnsteigen auf der Westseite ist kaum mehr etwas übrig.
Silvio Kison