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Betrunken am Steuer Alkoholfahrt: Wird Salzatals Bürgermeisterin Ina Zimmermann angeklagt?

Von Dirk Skrzypczak 15.11.2018, 12:21
Ina Zimmermann
Ina Zimmermann Peter Wölk/Archiv

Salzmünde - Einen Monat nach ihrer Alkoholfahrt hat die Bürgermeisterin von Salzatal, Ina Zimmermann (CDU), am Mittwoch ihre Arbeit wieder aufgenommen. Zuletzt war die 34-Jährige krankgeschrieben.

Es ist eine Rückkehr ohne öffentlichen Rummel. Mittwoch ist kein Sprechtag, der Verwaltungssitz in Salzmünde verschlossen. Die MZ erreicht die Bürgermeisterin am Telefon. „Ich möchte eine Woche mal nicht in der Zeitung stehen“, sagt sie.

Dann spricht sie doch, wenn auch nur wenig. „Hier auf Arbeit fühle ich mich wie zu Hause.“ Zu den Vorfällen am 18. Oktober will sie sich nicht äußern. Schließlich handele es sich um ein schwebendes Verfahren.

Alkoholfahrt: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Straßenverkehrsgefährdung

Die Politikerin hatte sich nach einem Feuerwehrfest in Schochwitz offenbar betrunken ans Steuer gesetzt und war gegen ein Brückengeländer gefahren. Danach soll sie geflohen sein. Zeugen verfolgten die Bürgermeisterin mit einem Auto und wollten sie stoppen - dabei kam es zu einem weiteren Unfall. Nach MZ-Informationen soll ein Atemalkoholtest bei Zimmermann mehr als zwei Promille ergeben haben.

Mittlerweile hat die Polizei die Akte an die Staatsanwaltschaft abgegeben. „Wir ermitteln gegen sie wegen Straßenverkehrsgefährdung“, sagt Staatsanwalt Klaus Wiechmann der MZ. Noch gebe es keine Entscheidung, ob man beim Gericht einen Strafbefehl gegen Zimmermann beantrage oder Anklage erhebe.

Vorwurf Unfallflucht nach Alkoholfahrt: Was Bürgermeisterin Ina Zimmermann droht

Der Bürgermeisterin droht der Verlust des Führerscheins sowie eine Geld- oder Freiheitsstrafe. Letztere gilt aber als unwahrscheinlich, da Zimmermann nicht vorbestraft ist. Sie hatte erklärt, die Konsequenzen für ihr Handeln tragen zu wollen.

„Landespolitisch ist sie aber tot“

Kommunalpolitisch scheint der Politikerin kein Schaden zu drohen. Der Gemeinderat stellte sich hinter sie, der CDU-Kreisvorstand bot Hilfe an. „Landespolitisch ist sie aber tot“, heißt es hingegen aus der Landes-CDU. Am Sonnabend wird auf dem Landesparteitag in Röblingen (Mansfeld-Südharz) eine neue Führungsriege gewählt.

Zimmermann wollte ursprünglich wieder als Kandidatin für den Vorstand antreten. „Bisher hat sie keine Bewerbung eingereicht“, sagt Landesgeschäftsführer Mario Zeising. CDU-Landeschef Thomas Webel sagt: „Sie hat sich schriftlich bei mir für ihren Fehler entschuldigt. Ich werde ihr jetzt aber keine Ratschläge geben, ob sie nun kandidieren soll oder nicht.“ (mz)