Akt-Kalender aus Halle Akt-Kalender aus Halle: Bei diesen "Selfies" wird es richtig heiß

Halle (Saale) - Wer’s im Winter schön warm haben will, der muss im Sommer was dafür tun. Und erst recht ist die warme Jahreszeit für solche Projekte die richtige, für die eine eher spärliche Kostümierung erforderlich ist.
Kein Wunder also, dass der Fotograf Peru John und seine Mitstreiterinnen vom inzwischen schon traditionsreichen und kultigen Akt-Kalender just im Sommer ran müssen, wenn andere Leute sich faul an den Textil- wie den Nacktstränden dieser Welt räkeln. Und was dort tun? Dies und das, klar - aber vor allem auch eins, nämlich Selfies machen.
Fotograf aus Halle bringt Selfie-Kalender mit Aktmodels heraus
Selfies sind folglich längst schon ein großes Thema, und, wie’s der Zufall will, nun auch das Leitmotiv für die Inszenierungen des Fotografen John, der zudem in Kabelsketal die Agentur „Image-Fabrik“ betreibt. Nach bewährtem Schema gruppieren sich seine meist aus Halle stammenden Fotomodelle an interessanten oder skurrilen Orten und treten quasi in einen ganz eigenwilligen Dialog mit einer Kamera ein, die zumindest ihr Selfie-Gerät sein könnte: „Selbst knipst die Frau“, sollte also vielleicht das Motto lauten - dann in listiger Anlehnung an den alten Heimwerker-Slogan „Selbst ist der Mann“.
Nackt-Selfies mit Polaroid- und uralten Plattenkameras
Dabei sind die Geräte, mit denen Johns Nackte Selfie-mäßig flirten oft gar nicht Selfie-fähig, denn es sind geradezu museale Apparate darunter, wie die für die Polaroid-Sofortbilder - und sogar uralte Plattenkameras.
Allein damit scheint das angenehm Witzige des diesmaligen Aktbild-Projekts schon gesichert zu sein, denn es gibt der Nacktheit etwas Beiläufiges, ganz Natürliches und gar nicht Peinliches.
Was ist die Botschaft hinter dem Akt-Kalender?
Was wohl auch nötig ist, denn die Aktfotografie ist in den letzten Jahren etwas unter Tugend-Druck geraten - was Peru John nicht recht verstehen mag, schließlich sei das Bedürfnis vor allem der beteiligten Frauen an derlei Fotos ungemindert groß. Zeigen sie doch etwas, wofür sie viel getan haben - mit Training und einer - nicht immer leichten - Mäßigung im Appetit: Etwas, worauf sie stolz sind: ihren Körper.
Die Freude an ihrem Körper - zugleich als Freude am Leben und einem gewissen erotischen Knistern - auch mit anderen zu teilen, das, so Peru John, sei für viele seiner Amateur-Fotomodelle der Grund, bei dem Kalender-Projekt mitzumachen - oft seit vielen Jahren.
So auch für Daniela (im Bild), die es mit der unglaublichen Jugendlichkeit ihrer Ausstrahlung aufs Titelfoto geschafft hat - samt ihrem Selfie-Handy.
„Vergangenes Jahr“, sagt Peru John, „sollen weltweit 1,2 Billionen Fotos gemacht worden sein - die Mehrzahl davon wohl schon als Selfies“. Warum, das macht auch sein Kalender plausibel.
››Den Kalender gibt es ab sofort in der Galeria Kaufhof, der Thalia-Buchhandlung und im Neustadt-Centrum. Er kostet 20 Euro. (mz)