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Abriss unvermeidlich? Abriss unvermeidlich?: Sporthalle Burgstraße steht auch nach vier Jahren noch

Von Alexander Schultz 29.03.2018, 05:00
Die alte Sporthalle in der Burgstraße
Die alte Sporthalle in der Burgstraße Günter Bauer/Archiv

Halle (Saale) - Ruhig ist es hier. Fast idyllisch. Vor mittlerweile vier Jahren wurden die Türen zur Sporthalle Burgstraße geschlossen. Grund: Die Turnhalle war sanierungsbedürftig und durfte nur noch mit einer Sondergenehmigung genutzt werden. Ein Abriss der traditionsreichen Sportstätte und Heimstatt der halleschen Basketballer war unvermeidlich und bereits für Herbst 2014 angekündigt. Doch die Halle einstiger großer Erfolge steht noch immer.

Für Pierre Heimbach ein Unding. Der einstige Basketballer und Mitorganisator des traditionellen 48-Stunden-Basketball-Turniers kann nicht verstehen, dass die Heimstätte vieler Basketball-Generationen seit vier Jahren leer steht. Im Sommer 2014 bereits war sie als Trainingsstätte gesperrt worden. Der Zustand, hieß es damals von der Stadt, habe eine auch zeitweilige Nutzung nicht mehr zugelassen. „Von einem auf den anderen Tag waren die meisten Basketballer der Stadt heimatlos“, ärgert das Heimbach. „Ich denke, mit geringem finanziellen Aufwand, hätten wir die Halle weiterhin nutzen können.“

Sporthalle Burgstraße wurde 2016 an Immobilienfirma verkauft

Aber warum ist seitdem nichts passiert? Zwei Jahre nach Schließung der Sporthalle hatte die Stadt das Bieterverfahren beendet und einen Käufer für das Sporthallen-Areal in einer der begehrtesten Wohnlagen Halles gefunden. „Das Grundstück wurde Ende 2016 von der Stadt an einen Immobilienentwickler verkauft“, sagt Ivo Schneider, der Leiter der Abteilung Liegenschaften in Halle. Laut MZ-Informationen handelt es sich dabei um Elmer Immobilien, die im halleschen Giebichensteinviertel ihren Sitz haben.

Was der neue Eigentümer mit der Immobilie vorhat, ist nicht bekannt. Am Gebäude selbst findet man keine Hinweise auf den neuen Eigentümer oder dessen Pläne. Auf MZ-Nachfragen antwortete Elmer nicht. „Im Flächennutzungsplan ist der Bereich für Wohnungsbau vorgesehen“, erklärt Schneider. Aber bis heute sei nichts geschehen. „Eine Abrissanzeige liegt der Stadt nicht vor.“

Dass inzwischen mit der für 6,5 Millionen Euro neu gebauten Erdgas Sportarena ein neuer Tempel für Basketball und Handball entstanden ist, kann Heimbach nicht trösten. Seit 2014 spielen hier die Halle Lions und die Wildcats von Union Halle-Neustadt. „Nutzen tut dies den vielen Basketballern in Halle wenig“, so Heimbach. „Sie kämpfen mit vielen anderen Sportlern um andere knappe Hallenzeiten.“ Die Sporthalle Burgstraße bleibt hingegen weiterhin verwaist. „Bis wann auch immer“, so Heimbach. (mz)