Fest des letzten Klingelns Abiturienten feiern in Halle ihren letzten Schultag
Für 800 Abiturienten aus zehn Schulen beginnen am Montag die Abschlussprüfungen. Vorher zelebrieren sie das Ende ihrer Schulzeit. Die MZ war in der Latina dabei.

Halle (Saale)/MZ - Rund 800 Abiturienten aus zehn Schulen feiern heute in Halle bei bestem Wetter ihren letzten Schultag, bevor am Montag die Prüfungen beginnen. Vom Schulgelände tönt Musik, ältere Schüler sind kostümiert und der Schriftzug „Abi 23“ ziert die Gesichter.
Ein von den Abiturienten vorbereitetes Programm bildet am heutigen Freitag den krönenden Abschluss der traditionellen Mottowoche.
Das Fest des letzten Klingelns
An der Latina, dem Francke-Landesgymnasium, nennt man diesen Tag „FedleK“ – das Fest des letzten Klingelns. Unter dem Motto „Abiwood - Stars gehen, Fans bleiben“ wurden die Lehrer hier, auf dem Sportplatz der Schule, von einem siebenköpfigen Moderatorenteam, bestehend aus Julia, Aaron, Diana, Myrna, Nina, Antonia und Frida, unter Jubel und Applaus, in Gruppen unterteilt. Das Ziel: Sie sollen zu allgemeiner Unterhaltung in kleinen Wettbewerben gemeinsam oder gegeneinander antreten, um die Herzen ihrer Schüler zum Abschied noch ein letztes Mal für sich zu gewinnen.
Was folgte, waren Minispiele, dem Motto entsprechend zumeist mit Filmbezug. Lehrer mussten ihr Wissen in einem Filmquiz unter Beweis stellen, Urheber von Zitaten aus der gemeinsamen Schulzeit erraten, ihre Paartanzkünste präsentieren und Filmszenen nachspielen. Dabei durfte das obligatorische „Ich bin der König der Welt“ aus Titanic selbstverständlich nicht fehlen.
Lehrer singen und tanzen um die Gunst der Schüler
Darauf folgen Hindernislauf mit Wasser-im-Sektglas-Tablett und Karaoke. Bei Letzterem ist besonders der Auftritt des Lehrers Voß zu erwähnen, der Eminems Rapsong „The Real Slim Shady“ textsicher und authentisch vor dem begeistertem Publikum performte. Spätestens bei „Dancing Queen“ und „Griechischer Wein“ sang auch das versammelte Jungvolk in gewohnter Karaokemanier mit.
Zum Abschluss wurden die Lehrer aufgefordert, schnellstmöglich fünf Kurze hinterzukippen. Statt Alkohol gab es allerdings Sauerkraut- und Zitronensaft.
Schlussendlich konnte sich das Lehrerteam „Harry Potter“ um Frau Strech, Herr Brockhoff, Frau Böttcher und Frau Oldenburg erfolgreich gegen die anderen Teams von „Herr der Ringe“, „Avengers“, „Twilight“ sowie „Star Wars“ durchsetzen und erhielt als Trophäe einen Oscar.
Auf der Peißnitz wird weitergefeiert
Nach der Preisverleihung beendeten die Moderatoren den offiziellen Teil des Programms: „Bevor wir uns heute Abend auf der Peißnitz sehen, dachten wir, wir feiern schon mal ein bisschen“, woraufhin sich die soeben noch als Wettkampfplatz genutzte Fläche, mit zu „Macarena“ tanzenden Schülern füllt.
Auf die Frage, was sie künftig am meisten vermissen würde, antwortet die Abiturientin Antonia: „Die Gemeinschaft mit Freunden.“ Und: „Traurigkeit schwingt schon mit, weil heut der letzte Schultag ist und man sowas später nicht mehr erlebt. Aber viele sind auch froh, dass diese anstrengende Zeit vorbei ist.“
„Ich werde die Gemeinschaft vermissen“
Auch Niklas fühlt sich erleichtert und melancholisch. Was die Zukunft angeht, sei er „ein bisschen verunsichert. Aber man weiß, dass man von den richtigen Leuten auf den Weg gebracht wurde.“
Die Abiturienten aller Schulen ziehen bereits am Nachmittag weiter auf Ziegelwiese und Peißnitz, wo sie das Feiern fortsetzen. Dort wird dieses Jahr erstmals ein von der Stadt organisiertes Bühnenprogramm mit Hip-Hop und Elektromusik stattfinden, dass die traditionelle Abifeier auf der Insel begleitet.
Wie kreativ waren andere Abiturienten bei ihren Mottos?
Georg-Cantor-Gymnasium: DemokrAbiLyonel-Feininger-Gymnasium: Abivengers - Mit dem Abi in den Händen werden Helden zu LegendenHans-Dietrich-Genscher-Gymnasium: Abicetamol - Der Schmerz hat ein EndeChristian-Wolff-Gymnasium: CAbino Royale - Um jeden Punkt gepokert