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3. Liga 3. Liga: Beim HFC darf erneut Anton Müller als Spielmacher auflaufen

Von THOMAS DÜLL 29.11.2012, 16:53
HFC-Spieler Anton Müller (FOTO: LÖFFLER)
HFC-Spieler Anton Müller (FOTO: LÖFFLER) Löffler

Halle (Saale)/MZ. - Doch unermüdlich kämpfen sich die nach den Ausfällen von Patrick Mouaya und Maik Wagefeld verbliebenen Fußballer über den Kunstrasenplatz, versuchen die Räume enger und die Blöcke kompakter zu machen. Ganz so wie Trainer Sven Köhler das verlangt.

Einem wird es dabei doch wohlig warm, obwohl er bis auf die Haut durchweicht ist. Denn Anton Müller spürt: Seine nächste Chance scheint gekommen. "Der Trainer hat es mir zwar nicht direkt gesagt", beginnt der HFC-Mittelfeldspieler, "aber nach der Trainingsspiel-Form bin ich mir im Klaren, dass er wohl auf mich setzen wird." Und Köhler bestätigt sein Gefühl nur wenig später: "Anton wird spielen", und zwar als Spielmacher für Telmo Teixeira-Rebelo.

Es ist fast schon das Markenzeichen des Halleschen FC derzeit. Kaum ein Spieler auf dem Platz kann sich seiner Position sicher sein, aber auch für die Bankdrücker kommt oft unverhofft der nächste Einsatz. Jan Benes ersetzte beim 0:5 in Saarbrücken als Linksverteidiger Nico Kanitz, Teixeira füllte Andis Shalas Platz hinter der Spitze aus. Davor hatte Michael Preuß gegen VfB Stuttgarts Zweite ein unerwartetes Comeback.

Nur eine Frage der Zeit

"Ich weiß, das klingt jetzt etwas blöd", sagt Müller, "aber es ist immer nur eine Frage der Zeit." Dabei hatte der 29-Jährige schon etwas schlucken müssen, als er mitbekam, dass die Kombination Preuß-Shala in der Offensive "funktioniert hat". Ein Spielmacher wurde plötzlich nicht mehr benötigt. Nun probiert es Köhler doch wieder mit dem als erfahren und ballsicher geltenden Müller. In Saarbrücken habe der ab der 49. Minute eben gezeigt, welche Prioritäten eine Mannschaft bei einem 0:3-Halbzeitrückstand setzen muss: Ballbesitz, Ruhe und Sicherheit. Aber: "Die Bedingungen bei meiner Einwechslung waren schwierig", so Müller, "doch ich glaube, mein Auftreten war in Ordnung."

Vielleicht kann Anton Müller seiner Mannschaft auch durch eine spezielle Erfahrung weiterhelfen, nachdem Wagefeld wegen seinem Bauchmuskelfaserriss und der Operation am Sprunggelenk erstmal ausfällt. Denn Müller hat mit seinem Ex-Verein Babelsberg 03 als Aufsteiger in der dritten Liga einen ähnlich eisigen Gegenwind zu spüren bekommen wie der HFC derzeit. In der Saison 2010 / 11 standen die Brandenburger am 28. Spieltag auf dem 17. Platz. "Überall wurde es damals unruhig im Umfeld", erinnert sich Müller. "Viele hatten sich damit abgefunden, dass wir auseinanderbrechen." Sein Team habe "die Kritiker eines Besseren belehrt" und eine Serie von sieben Spielen ohne Niederlage hingelegt: Saisonende auf Platz 13.

"Wir wussten, um was es geht", versucht er den Lauf zu erklären, "und sind ruhig geblieben." Genau das müsse man nun auch hinbekommen. Doch auch Müller muss zugeben, dass es manchmal schwerfällt, auf der Ersatzbank ruhig zu bleiben, "wenn man sieht, es läuft nicht gut. Das ist dann nicht leicht zu akzeptieren."

Am Samstag in Offenbach wird Müller versuchen, seine ganze Erfahrung in die Waagschale zu werfen. Derzeit kann nämlich schon ein schlechtes Spiel ausreichen und er schaut wieder nur zu.