Einsatz am Bebel-Platz 200 Demonstranten stellen sich in Halle gegen Kundgebung von Rechtsextremist Liebich
Einer Kundgebung des Rechtsextremisten haben sich am Mittwochabend zahlreiche Menschen entgegengestellt. Krisiert wurde auch die Polizei.
Halle (Saale)/MZ - Eine Stunde dauerte die Kundgebung des vom Verfassungsschutz als Rechtsextremisten eingestuften Hallensers Sven Liebich auf dem August-Bebel-Platz am Mittwochabend. Die Polizei sperrte dafür den gesamten Platz ab, so dass kein Auto und vor allem keiner der zahlreichen Gegendemonstranten durchkam.
Liebich sprach oder brüllte und richtete sich dabei über die Lautsprecher direkt an die Gegendemonstranten. Die waren zahlreich undmachten Lärm gegen Liebich. Die Stimmung am Platz wurde gerade zum Ende der Kundgebung hin immer aufgeheizter. Zu sehen waren mehrere Demonstranten, die sich die Augen mit Wasser ausspülten. Sie warfen der Polizei vor, Pfefferspray eingesetzt zu haben. Einzelne wurden auch von Sanitätern im Krankenwagen behandelt. „Es wurde immer mal wieder kurz gepfeffert“, sagte ein Demonstrant der MZ. Ein anderer kritisierte das Verhalten der Polizei gegenüber den Gegendemonstranten als überhart und unverhältnismäßig, während zugleich „Liebich grenzwertig antisemitische Dinge geäußert hat“, wie er sagte.
Zu sehen war während der Kundgebung aber auch, wie aus der Gegendemo heraus ein Gegenstand in Richtung der Kundgebung geworfen wurde. Auch ein Böller zündete und sorgte für einen lauten Knall.
Polizeisprecher Alexander Junghans sagte nach Ende der Demo, dass die Liebich-Kundgebung 15 Teilnehmer zählte, während circa 200 Personen dagegen demonstrierten. Den Einsatz von Pfefferspary könne er weder bestätigen noch dementieren, erklärte Junghans auf Nachfrage, denn der Einsatz müsse erst noch ausgewertet werden.