OB-Wahl in Halle Diese neun Kandidaten treten an
Die Bewerber für die Oberbürgermeisterwahl 2025 in Halle stehen fest. In dem bunt gemischten Feld der Kandidaten fehlen jedoch einige Parteien.
Halle (Saale)/MZ. - Der eine hat langjährige Verwaltungserfahrung, der oder die andere nimmt Politik eher mit einer Prise Humor – die Kandidatenliste für die Oberbürgermeisterwahl im Februar 2025 in Halle steht.
Und das Bewerberfeld ist politisch bunt gefächert. Vier der insgesamt neun Bewerber sind Mitglied in einer Partei, einer ist in einer Wählergruppe aktiv. Zwei Frauen und sieben Männer treten an. Die Altersspanne reicht von 27 bis 59 Jahren, sechs der Kandidaten sind in Halle geboren.
OB-Wahl in Halle: Einige Parteien schicken keinen eigenen Kandidaten
Aber nicht alle großen politischen Parteien sind bei der OB-Wahl in Halle vertreten. Seit der Wahlausschuss die neun Kandidaten offiziell bestätigt hat, ist klar, dass sowohl die Grünen, die FDP, die Freien Wähler und auch die AfD in Halle keine Ansprüche auf das mächtigste kommunalpolitische Amt der Stadt erheben.
Während die Grünen und die FDP lange unentschlossen gezeigt hatten, hat die AfD ihren eigentlich schon per Parteitagsbeschluss nominierten Kandidaten Alexander Raue wieder zurückgezogen. Der 51-Jährige tritt stattdessen für den Bundestag als Direktkandidat an.
Die Linkspartei hat in Halle zwar auch keinen Kandidaten aus den eigenen Reihen nominiert, unterstützt aber offiziell den amtierenden Bürgermeister Egbert Geier (SPD). Bei der OB-Wahl 2019 war das noch umgekehrt, damals hatte die SPD auf einen eigenen Kandidaten verzichtet und dafür den Linken Hendrik Lange unterstützt, der in der Stichwahl gegen Bernd Wiegand (parteilos) unterlag.
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Wahl des Oberbürgermeisters: Diese Kandidaten treten an
Die neun für 2025 vom Wahlausschuss zugelassenen Kandidaten haben nun bis zum 2. Februar Zeit, die rund 190.000 wahlberechtigten Hallenser von sich zu überzeugen. Sollte im ersten Wahlgang keiner die absolute Mehrheit erreichen, ist eine Stichwahl notwendig. Der Termin dafür ist der 23. Februar – der Tag, an dem parallel auch der Bundestag gewählt werden soll.
Und das sind die neun Kandidaten, die die Nachfolge von Bernd Wiegand als Oberbürgermeister antreten wollen:
Martin Bochmann
Der gebürtige Hallenser Martin Bochmann ist Hobby-Entertainer und tritt als unabhängiger Kandidat bei der Oberbürgermeisterwahl an. Er ist aber Kreisparteivorsitzender der Satirepartei „Die Partei“ in Halle. Er saß zwischen Mai 2023 und Juni 2024 im Stadtrat und ist auch 2019 schon als Unabhängiger bei der OB-Wahl angetreten (0,5 Prozent).
Egbert Geier
Seit der Suspendierung von Ex-OB Bernd Wiegand (parteilos) im März 2021 leitet Egbert Geier als Bürgermeister stellvertretend die Geschicke der Stadt. Seit 2006 ist er Beigeordneter für Finanzen und Personal. Geier stammt gebürtig aus Wertheim in Baden-Württemberg. Neben der SPD unterstützt ihn auch die Linkspartei.
Kerstin Godenrath
Kerstin Godenrath ist die stellvertretende Kreisparteivorsitzende der CDU in Halle. Bevor die gebürtige Hallenserin 2021 erstmals als Direktkandidatin für die CDU in den Landtag von Sachsen-Anhalt gewählt wurde, war sie zehn Jahre lang Abteilungsleiterin im Fachbereich Immobilien in der halleschen Stadtverwaltung.
Wolfgang Hoppe
In seinem Berufsleben beschäftigt sich der Physik-Doktorand Wolfgang Hoppe an der Martin-Luther-Universität mit Magneten und wie sie reagieren, wenn man sie mit Lasern beschießt. Hoppe ist in Querfurt geboren und kam zum Studium 2015 nach Halle. Mit Politik habe er bislang kaum Berühungspunkte gehabt, sagt er. Er ist parteilos und tritt als Unabhängiger an.
Dörte Jacobi
Wie bereits bei der OB-Wahl 2019 tritt die gebürtige Hallenserin Dörte Jacobi als ofizielle Partei-Kandidatin der Satirepartei „Die Partei“ an (damals bekam sie zwei Prozent). Seit 2019 sitzt sie im halleschen Stadtrat, gehörte dort zwischenzeitlich der Mitbürger-Fraktion an. Seit der Kommunalwahl im vergangenen Juni ist sie jedoch fraktionslos.
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Sven Macha
Sven Macha ist gelernter Maler, inzwischen aber Gastronom und selbstständiger Unternehmer. Er ist Inhaber von zwei halleschen Eisdielen und einer Werbeagentur, außerdem organisiert er professionelle Motocross-Events in Halle und Umgebung. Er stammt gebürtig aus Halle und tritt als unabhängiger Kandidat an.
Alexander Vogt
Der gebürtige Halle-Neustädter Alexander Vogt ist promovierter Verkehrsplaner. Er kehrte nach mehrjähriger Tätigkeit für das EU-Parlament in Brüssel 2020 nach Halle zurück und arbeitet seitdem als Gymnasiallehrer. Im Oktober 2024 trat er im Streit aus der CDU aus, im halleschen Stadtrat, dem er seit Juni angehört, sitzt er seitdem als Fraktionsloser.
Maik Weiderpas
Maik Weiderpas ist seit rund 25 Jahren Inhaber einer Autopflegefirma in der halleschen Altstadt. Für die OB-Wahl tritt er als unabhängiger Kandidat an. Mitglied in einer Partei war er nie. Er wurde in Halle geboren, hat aber auch eine Zeit lang in Estland gelebt. Aktuell wohnt er in der Gemeinde Salzatal im Saalekreis.
Andreas Wels
Der ehemalige Spitzensportler Andreas Wels (Wasserspringen) arbeitet als Lehrer. Er sitzt seit 2019 als Fraktionsvorsitzender von „Hauptsache Halle“ im halleschen Stadtrat. Die Wählergruppe war als Unterstützerverein für den parteilosen Ex-OB Bernd Wiegand gegründet worden, der nach seinem Rücktritt jedoch aus dem Verein ausgetreten ist.