Wahl Köhlerliesel Wahl Köhlerliesel: Norma Austinat wird neue Repräsentantion der Dübener Heide

Tornau - Wenn beim Holzskulpturenwettbewerb die Kettensägen singen, schlägt auch die große Stunde für das Köhlerliesel. Seit Jahren wird die Repräsentantin der Dübener Heide beim Fest am Hammerbach offiziell gekürt. Liesels Wahl ist bis dahin ein gut gehütetes Geheimnis. „Vorab kein Kommentar“, ist der Standardsatz, den Axel Mitzka immer wieder sagt.
Dabei musste der Vorsitzende des Vereins Dübener Heide mit seinen Vorstandskollegen dieses Jahr nicht lange überlegen. Norma Austinat soll den Landstrich vertreten. Für die Mittdreißigerin ist das keine Überraschung. „Ich bin das wahre Köhlerliesel. Alles andere wäre doch Quatsch“, sagt die Leipzigerin, die vor ein paar Monaten nach Tornau gewechselt und beruflich neu durchgestartet ist.
Im Ortsteil Eisenhammer betreibt sie zusammen mit ihrem Ehemann die Köhlerei. „Die Frau des Köhlers ist das Köhlerliesel. So einfach ist das“, meint Norma Austinat, die mit lockerer Art und Redegewandtheit für die Heide Werbung machen möchte. „Am Ende bringt es allen Beteiligten etwas: dem Heideverein, der Köhlerei, den Menschen in der Region.“
Männer sind vor dem Liesel indes nicht sicher. Zu deren „Job“ gehört es, sie anzuschwärzen. Holzkohle aus dem eigenen Haus hinterlässt sichtbare Spuren auf den Gesichtern. Als Entschädigung für die Malkunst gab es bisher immer einen Kuss. Damit hält sich das neue Liesel jedoch zurück. Eine Umarmung darf sein. Den Kuss bekommt der Ehemann.
Ansonsten will Norma Austinat mit Offenheit punkten, auf die Leute zugehen und sie begeistern für die Dübener Heide. Deren Charme ist sie längst erlegen. Als Wahl-Leipzigern ist sie zumindest wegen das Jobs zur Teilzeit-Heidebewohnerin geworden. Nicht auszuschließen, dass sich auch das ändert. Die Köhlerei soll wieder mehr Fahrt aufnehmen.
Sie brauchte nicht lange überlegen, als sie vom Ansinnen hörte, die neue Repräsentantin der Heide zu werden. „Ich fühle mich der Aufgabe gewachsen.“ Dabei geht es nicht nur um die persönliche Beziehung zu Land und Leuten. Norma Austinat kann auf jahrelange Erfahrung im Veranstaltungsmarketing aufbauen.
Betont locker geht sie die erste Runde über die Wiese am Hammerbach. Hier ein Hallo, dort ein kurzes Gespräch. Dann greift Norma Austinat zur Holzkohle und schwärzt Schnitzer Frank Künicke an. Von Nervosität ist nichts zu spüren. Norma Austinat hatte es aber angedeutet. „Ich bin das wahre Köhlerliesel.“ (mz)