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Marktplatz in Gräfenhainichen Marktplatz in Gräfenhainichen: Misthaufen mit politischer Botschaft

Von Alexander Baumbach 21.05.2016, 19:07
Die Misthaufen wurden direkt vor der Tür des Rathauses abgeladen.
Die Misthaufen wurden direkt vor der Tür des Rathauses abgeladen. Stadtverwaltung Gräfenhainichen

Gräfenhainichen - In der Nacht zum Sonnabend haben Unbekannte in Gräfenhainichen auf dem Marktplatz drei Misthaufen hinterlassen. In mindestens einem der Haufen soll an einer Stange ein Zettel mit einer politischen Botschaft befestigt gewesen sein, die sich gegen die Integration von Flüchtlingen gerichtet haben soll.

Über den Mist wurde die Stadtverwaltung von der Polizei informiert. "Das war ziemlich alter Mist, der schon länger in einer Grube gegammelt haben muss", beschreibt Peter Pätz von der Stadtverwaltung der Heidestadt den unappetitlichen Fund. "Das ist eine politische Provokation, und diesen Umgang miteinander muss man ablehnen",erklärt der Mann, der den Haufen von einem Abfallbeseitigungsunternehmen entfernen ließ. "Hier werden Steuergelder verschwendet, das ist sehr kurz gesprungen", beurteilt er.

Nicht der erste Akt dieser Art

Auch Gräfenhainichens Bürgermeister Enrico Schilling (CDU) zeigt sich verärgert über den Anschlag. "Es ist eine Schweinerei. Einzelne Unruhestifter stört offenbar die mittlerweile anhaltende Sachlichkeit und Normalität in der Stadt. Ich verurteile diese Aktion mit allem Nachdruck", erklärt das Stadtoberhaupt. "Vor allem das heimlich in der Dunkelheit mit Mistkarren der Marktplatz geschändet wird, zeigt, dass am Dialog kein Interesse besteht. Ich wünsche mir, dass eine große breite Mehrheit der Bürger mit zu einem positiven Image unserer Stadt beitragen und solche Taten verurteilen. Gräfenhainichen ist eine freundliche, charmante und gastfreundliche Stadt und lässt sich nicht von einzelnen Störenfrieden terrorisieren", zeigt er sich gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung überzeugt.

Die Polizei ermittelt nicht, weil es sich um eine Ordnungswidrigkeit  handelt und kein Anfangsverdacht einer Straftat vorliegt.

In der Vergangenheit hatten Unbekannte im Vorfeld eines Bürgerfestes für Toleranz und Integration bereits schon einmal Pferdemist auf dem Marktplatz ausgebracht. Auf den Veranstaltungsort war damals außerdem ein Anschlag mit Buttersäure verübt worden, die stark übelriechend ist. (mz)