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Kampmann in Gräfenhainichen Kampmann produziert in Gräfenhainichen Eingangsmatten

Von Ulf Rostalsky 26.12.2016, 15:44
Auch im Eingangsbereich der Wittenberger Schlosskirche ist eine Matte aus Gräfenhainichen verbaut worden.
Auch im Eingangsbereich der Wittenberger Schlosskirche ist eine Matte aus Gräfenhainichen verbaut worden. Klitzsch

Gräfenhainichen - Bundeskanzlerin Angela Merkel läuft im Berliner Kanzleramt ebenso über sie wie die Urlauber der Aida-Kreuzfahrtflotte, die Fußballer im „Red Bull“-Leistungszentrum in Leipzig oder die Kunden zahlreicher Supermärkte.

Hätten die Königinnen Sylvia von Schweden und Margrethe von Dänemark die Wittenberger Schlosskirche nicht durch die Thesentür sondern durch den Besuchereingang betreten, dann hätten auch sie Eingangsmatten aus Gräfenhainichen gestreift.

Kampann stellt Matten am eigenen Produktionsstandort in Gräfenhainichen her

Die Matten finden sich in ganz Europa wieder. Kampmann hat einen guten Namen. Seit 25 Jahren ist das Unternehmen in Gräfenhainichen zu Hause. „Das sollte schon gefeiert werden“, ist Rüdiger von Scheven sicher.

Er ist Geschäftsführer der Kampmann Eingangsmatten GmbH, die ihren Weg gemacht hat vom Zulieferer für die Firmenzentrale in Lingen/Emsland zum eigenständigen Produktionsstandort mit heute 50 Mitarbeitern, Auszubildenden und Mitarbeitern in Weiterbildung.

„Wenn ich ein Gebäude betrete, schaue ich immer erst nach unten“, erzählt Rüdiger von Scheven. Denn dort spielt die Musik, die der Wahl-Gräfenhainichener hören möchte. Matten werden mit Füßen getreten. Sie sind aber ein wichtiger Teil im Gesamtkonzert. Sie halten Schmutz von öffentlichen und privaten Gebäuden fern.

Herstellung von Eingangsmatten bei Kampmann in Gräfenhainichen nur mit qualifiziertem Personal möglich

Erfahrung ist das große Plus des Unternehmens, das eher zufällig nach Gräfenhainichen gekommen war. Firmengründer Heinrich Kampmann wollte sich im Osten engagieren und setzte auf einen Standort nahe Berlin und nahe der Autobahn. Gräfenhainichen ist ein Stück weit weg, wurde aber dennoch erste Wahl. Es gab Werkhallen, die sofort bezogen werden konnten, und qualifiziertes Personal.

„Wir haben Leute dabei, die gerade ausgelernt haben. Andere verabschieden wir demnächst in Rente“, so von Scheven.

Wie seine Mitarbeiter hat auch er die ganz eigene Gräfenhainichener Entwicklung seit der Stunde Null miterlebt. Zunächst wurden Teile für Lufterhitzer und Luftschleier hergestellt. Dann kamen Abdeckroste für Lüftungsschächte dazu, ab 2002 schließlich die Eingangsmatten.

Die Konzentration der Mattenproduktion in der Heide war im Nachhinein der entscheidende Schritt. Gräfenhainichen hatte sein Alleinstellungsmerkmal im Unternehmensverbund und existiert seit Januar 2011 als eigenständige Kampmann Eingangsmatten GmbH.

„Natürlich müssen wir schauen, dass neben Qualität vor allen Dingen auch die Zahlen stimmen“, sagt Rüdiger von Scheven geradeheraus. Das sei Herausforderung, zeuge aber auch vom Vertrauen in die Gräfenhainichener Mitarbeiter.

Die sind um Ideen nicht verlegen. Beratung erfolgt durch Außendienstmitarbeiter vor Ort. Eingekauft werden kann aber auch rund um die Uhr im Netz.

Handarbeit hat Stellenwert

„Der Kunde sucht ein Produkt aus, gibt die gewünschte Größen ein. Wir stellen her und liefern innerhalb von drei Tagen deutschlandweit.“ Von Scheven macht die Flexibilität am Manufakturcharakter des Unternehmens fest. Handarbeit hat immer noch einen hohen Stellenwert.

Das hat sich herumgesprochen. Aus Gräfenhainichen wird heute Ware in den gesamten deutschsprachigen Raum, nach Frankreich, Italien, Griechenland und Rumänien geliefert. (mz)