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26. Full Force Festival 26. Full Force Festival: 16.000 Musikfans rocken Ferropolis

Von Andreas Hübner 30.06.2019, 13:03
Pyroshow während des Auftritts von Arch Enemy
Pyroshow während des Auftritts von Arch Enemy Hartmut Boesener

Ferropolis - Wenn die Bands so richtig in Fahrt kommen und die ohnehin fast schon übersteuernden Boxen durch extremes Kreischen und Grölen ins Mikrophon übertönen wollen, man also Texte - zumindest live - höchstens noch erahnen kann und die Fans zumeist mit langen Haaren minutenlang den Kopf im Takt ruckartig nach vorn und sofort wieder zurück werfen – dann ist „Full Force“! Und Headbanging gehört unbedingt genauso dazu, wie dunkle Klamotten, gruselige Symbole, Bier, laute Musik und die Luft vibrieren lassende Bässe.

Das diesjährige Festival-Trio in der Stadt aus Eisen ist nun voll im Gange. Am vergangenen Wochenende eröffneten die „lauten“ Bands sozusagen mit „Voller Kraft“ die Saison.

Die 26. Auflage des populären Heavy Metal Festivals zog mit Headlinern wie „Limp Bizkit“ - die insbesondere durch Megahits wie „Rollin“ oder „Behind Blue Eyes“ auch außerhalb der Metal Szene bekannt sind – am Sonntagabend und der schwedischen Melodic Death Metal Band „Arch Enemy“, die mit ihrer charismatischen Frontfrau Alissa White-Gluz Samstagnacht die Hauptbühne zum Glühen brachte, insgesamt 16.000 Fans nach Ferropolis.

Denn in einem dreitägigen Lineup von insgesamt 62 Bands auf drei verschiedenen Bühnen ist auch neben den großen Hauptakts für jeden etwas dabei. Selbst Festivalleiter Thomas Kahl machte schon im Vorfeld keinen Hehl daraus, dass er einem Auftritt ganz besonders entgegenfiebert. „Ich bin ,Smoke Blow“-Fan der ersten Stunde und freue mich, dass ich die Band nach Jahren wieder aufs Full Force holen konnte“, so Kahl. „Wer sie nicht kennt: Zieht Euch die Jungs rein!“, adressierte er die Festivalbesucher voller Vorfreude.

„Full Force“-Festival: Viele Festivalbesucher von Ferropolis begeistert

Er hatte nicht zu viel versprochen, denn das riesige offene Zelt, welches die HardBowl-Stage zur Schatten-Location machte, reichte kaum noch aus, als die Band aus Kiel so richtig loslegte. Insbesondere Jack Letten, der in der Szene als echte Frontsau bekannt ist, fand wie gewöhnlich so richtig Spaß daran, die Massen vor der Bühne in Bewegung zu bringen. Ursprünglich als „ZZ Top“ - und „Lynyrd Synyrd“ - Cover Band gegründet haben die sechs Männer aus dem Norden längst ihren eigenen Stil gefunden und sind aus der hiesigen Hardcore Punk Szene kaum noch weg zu denken. Titel wie „Summer of Betrayal“ und „Circle of Fear“ ließen eingefleischte Fans so richtig abfeiern.

„Wahnsinn! Ich bin so happy“, freute sich auch Maik Krumpe aus Hannover, der ebenfalls „Smoke Blow“-Fan ist. „Ich hab’ die Jungs schon seit drei Jahren nicht mehr gesehen“, verkündete er begeistert.

Viele Festivalbesucher sind insbesondere auch von der Halbinsel Ferropolis selbst begeistert. „Ich finde die Landschaft insgesamt hier so geil“, meinte Kevin Karwowski, „der Wald und der See und selbst die Bagger passen irgendwie sehr schön rein.“ Sein Kumpel Christian Kelling bestätigte das gegenüber der MZ sofort: „Die ganze Location hier ist einfach einzigartig.“ Die beiden jungen Männer waren gemeinsam mit ihrer Clique aus Schwerin erstmals in der Stadt aus Eisen. „Das ist mein allererstes Festival überhaupt“, meinte auch ihr 23-jähriger Kumpel David-Kevin Priehn, „ich bin so zufrieden und werde definitiv wieder her kommen.“

Schon Freitagnacht warteten die Veranstalter im Übrigen mit einem ganz besonderen Bonbon auf. Denn „Parkway Drive“ ist für Full Force Fans ein fester Begriff. Seit vielen Jahren im Lineup wurden sie nach ihrem schon fast legendären Auftritt im Vorjahr erneut als Headliner engagiert. Die immer erfolgreicher werdende australische Band um Leadsinger Winston McCall enttäuschte Veranstalter und Fans auch in diesem Jahr nicht und „riss“ schon am ersten Abend die Main Stage regelrecht ab.

(mz)