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Zwei Eimer Farbe ins Wasser geschüttet

Von Jörg Müller 06.05.2008, 15:52

Halle/MZ. - Der Mann, der am Dienstagfrüh zwei Eimer grüne Farbe in den Hüttengrundbach in Helfta schüttete, war nicht etwa ein Umweltverschmutzer. Es handelte sich nämlich um Götz Lehmann, Sachgebietsleiter Hoch- und Tiefbau in der Eisleber Stadtverwaltung. Und das mit der Farbe hatte einen ganz besonderen Zweck: Mit Hilfe der Aktion soll herausgefunden werden, ob das Bachbett undichte Stellen aufweist.

Uranin heißt das Mittel, das bei dem Versuch zum Einsatz kommt. Die im Apothekenfachhandel erhältliche Substanz werde unter anderem in der Lebensmittelindustrie verwendet, so Lehmann. Das Mittel sei umweltverträglich und unschädlich für Fische; es werde nach etwa zehn Tagen abgebaut. Der Versuch wird in Abstimmung mit der Unteren Wasserbehörde beim Landkreis durchgeführt, deren Mitarbeiter Frank Merten am Dienstag auch mit vor Ort war. "Auf die Idee hat uns die Aktion vor kurzem in Sangerhausen gebracht", so Lehmann. Ende Februar war dort mit dem selben Mittel die Wasserbewegung in Erdfällen untersucht worden (die MZ berichtete).

In den nächsten Tagen sind nun vor allem die Anwohner des Hüttengrundbachs gefragt. Wer auf seinem Grundstück grün gefärbtes Wasser entdeckt, sollte bitte umgehend die Stadtverwaltung, Sachgebiet Tiefbau, Klosterstraße 23, informieren (Telefon 655-711, -722 oder -714). Hintergrund der Aktion ist die in jüngster Zeit verstärkte Vernässung entlang des Bachs. Anwohner vermuten, dass das Bachbett undicht sein könnte. Die Stadtverwaltung und der Unterhaltungsverband Wipper-Weida, der für die Unterhaltung des Hüttengrundbachs zuständig ist, haben bislang allerdings keine Erkenntnisse über Undichtheiten. Probleme mit hohem Grundwasser und Vernässung von Grundstücken treten dort seit vielen Jahren auf. Über die Ursache gibt es verschiedene Meinungen.