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Zuchtrichter lauschen den kleinen Sängern

19.11.2007, 17:47

Eisleben/MZ/hjp. - Die Experten hatten den ganzen Tag zu tun, um die insgesamt 434 Vögel zu begutachten und ihr Urteil in Punkten auszudrücken.

Aus der von den kanarischen Inseln stammenden Urform der den Finken zuzuordnenden Kanarienvögel sind mittlerweile mehrere Rassen in mehr als 100 Farbschlägen gezüchtet worden, so Vereinsvorsitzender Horst Reisig. Sohn Edmar steht ihm bei der Organisation der Arbeit des 16 Mitglieder zählenden Vereins tatkräftig zur Seite, denn die Gesundheit des Vorsitzenden "spielt nicht mehr so mit", wie er sich das wünschen würde.

So hatte Edmar Reisig auch die Fäden bei der Landesschau in der Hand. Er erläuterte, dass mehrere Zuchtvarianten zu sehen sind und verwies dabei unter anderem auf sein Zuchtgebiet - die Positurkanarien.

Während er mit seinen Lizard-Positurkanarien siegte, ging der

Landesmeistertitel für die Gloster-Positurkanarien (mit schöner Federhaube) an Christian Zocher aus Taucha. In der Klasse der Farbkanarien (Gelb, Rot oder Melanin) konnten wiederum die Mitglieder des Eisleber Vereins punkten. So siegte Manfred Vollmer bei den gelben Farbkanarien und Olaf Commichau aus Pölsfeld bei den "Roten". Karl-Heinz Wötzel (Sandersdorf) wurde bei "Melanin" Meister. Mit 17 Kollektionen von 13 Ausstellern waren die Gesangskanarien vertreten, bei denen es ausschließlich auf den Gesang ankommt, während bei den anderen die Färbung, das Federkleid oder die Haltung den Ausschlag gaben. Die zumeist gelben Sänger haben laut Reisig die meiste Zeit der fünf Zuchtrichter beansprucht, da für jede Kollektion je 30 Minuten für die Bewertung vorgeschrieben sind. Zuvor wurden diese Kanarien dunkel gehalten. "Erst wenn sie ans Licht kommen, fangen sie an zu singen", erklärte Reisig. Und dabei gebe es jede Menge Spielarten und Tonfolgen. Einen achtbaren 3. Platz erreichte hier Kurt Erhard; Landesmeister wurde Uwe Gericke (Magdeburg). Neben den "reinrassigen Kanarien" hatten Züchter auch Mischlingskanarien ausgestellt, die aus einer Verpaarung von Kanarien mit Stieglitzen oder Zeisigen hervorgegangen sind. Ebenfalls ausgestellt und bewertet wurden einige Arten der Finkenvögel, Sittiche und Exoten.

In einer Vogelbörse boten Züchter auch Tiere zum Verkauf an. "Man kann ja nicht alle behalten", sagte Reisig. Die Eisleber Kanarienzüchter wollen, wie diese Ausstellung zeigt, nicht "im eigenen Saft schmoren". "Wir organisieren jedes Jahr eine solche Ausstellung", sagte Reisig. Die Zucht von Kanarien sei relativ unproblematisch, wenn einige grundlegenden Haltungsbedingungen beachtet würden. Die Züchter treffen sich in der Regel einmal im Monat in der Steigerstube im "Reformator". Allerdings wird der Termin meist von einem zum anderen Mal festgelegt. "Wer Interesse hat, kann sich bei uns melden", sagte Reisig.

Kontakt zum Verein unter Telefon 03475 / 60 21 29.