Wohnungsbaugenossenschaft Eisleben Wohnungsbaugenossenschaft Eisleben: Südländisches Flair rund um den Knappenbrunnen

Eisleben - Es ist ein Wetter wie aus dem Bilderbuch: Als am Mittwoch die feierliche Eröffnung des „Stadthauses am Knappenbrunnen“ und der sanierten „Kupferklause“ in Eisleben über die Bühne geht, scheint die Sonne aus einem blauen Himmel auf die neuen innerstädtischen Objekte der Wohnungsbaugenossenschaft Eisleben.
Areal um den Knappenbrunnen in südländischem Flair gestaltet
So kommen nicht nur die fertiggestellten Wohnhäuser in der Sangerhäuser Straße 36-38 und 41 richtig zur Geltung. Auch der gesamte Platz um den Knappenbrunnen strahlt ein südländisches Flair aus.
Wohlwollend haben das auch die Betreiber des dort ansässigen italienischen Restaurants „Fellini“ registriert. Sie hatten jahrelang die baufälligen Gebäude vor Augen und mussten zuletzt auch einigen Baulärm ertragen.
„Nun ist alles gut“, lautet ihr einhelliger Tenor. Als kleine Entschädigung haben die Genossenschaftsvorstände Anja Jeske und Carsten Dölle alle Beteiligten des anspruchsvollen Bauvorhabens in dieses Restaurant am Knappenbrunnen eingeladen.
Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (SPD) nutzt die Gelegenheit, um Dölle eine Torte mit Abbildungen aus der Geschichte der „Kupferklause“ zu überreichen. Auch sie ist froh, dass Eisleben „eine wunde Stelle weniger hat“.
Schließlich ist wieder eine ansehnliche Häuserzeile entstanden, nachdem die Stadt einen Wettbewerb im Rahmen des Förderprogramms „Mut zur Lücke“ ausgeschrieben hatte. Die Wohnungsbaugenossenschaft nahm die Herausforderung an, als klar wurde, dass der Bau eines neuen Einkaufszentrums auf diesem Areal gescheitert war.
„Stadthaus am Knappenbrunnen“ für knapp zwei Millionen Euro errichtet
Unter Federführung des Architektur- und Ingenieurbüros Schauder aus Liedersdorf wurde nach dem Abriss der drei Häuser für knapp zwei Millionen Euro das „Stadthaus am Knappenbrunnen“ errichtet. Und das mit Liebe zum Detail, wie die Gäste bei einem Rundgang sehen konnten.
„Wir haben die Dreigliedrigkeit an der Fassade beibehalten“, so Andreas Schauder. An den Fenstern sind zudem Schiebe-Elemente eingebaut worden, durch die Figuren vom Knappenbrunnen sichtbar werden.
„Eine witzige Idee, die zum Umfeld passt“, findet Sebastian Putz, Staatssekretär des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr. Und er bescheinigt der Oberbürgermeisterin, dass sich die Innenstadt von Eisleben „sehen lassen kann“. Freilich, auch dank der Förderung durch Bund und Land.
Immerhin fast 1, 1 Millionen Euro hat die öffentliche Hand für das Bauvorhaben der Genossenschaft bereitgestellt. Rund ein Drittel davon steuerte die Stadt bei. Dazu kamen noch einmal rund 1,3 Millionen Euro an Mitteln aus dem Gebäudesicherungsfonds des Landes.
Ohne diese Unterstützung wäre es uns nicht möglich gewesen, in der Lückenbebauung eine Grundmiete von 5,50 Euro je Quadratmeter einzuhalten, sagte Dölle. „Und es wohnt sich sehr schön hier“, berichtet eine Mieterin der MZ. Sie zahlt für ihre 65 Quadratmeter große Wohnung mit Parkplatz eine monatliche Warmmiete von etwa 550 Euro.
Alle Wohnungen sind jedenfalls schon bezogen. Auch, weil sie alle barrierefrei sind. „Was angesichts der örtlichen Verhältnisse nicht einfach war“, wie Architekt Andreas Schauder einräumt.
Der Um- und Ausbau der „Kupferklause“ war aber noch schwieriger. Im Prinzip sei nur die Hülle übriggeblieben, sagt eine Mitarbeiterin seines Büros bei einem kleinen Video-Bild-Vortrag im Erdgeschoss des Gebäudes.
„Kupferklause“ stammt aus dem 17. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz
Es stammt aus dem 17. Jahrhundert und steht deshalb unter Denkmalschutz. Daran erinnern heute lediglich noch der Eingangsbereich zum Keller und die Gewölbe im Erdgeschoss, die demnächst von einem Kosmetikstudio und einer Versicherungsagentur bezogen werden.
Ansonsten sind die fünf Wohnungen in diesem Gebäude hell und modern ausgestattet. Sogar ein Fahrstuhl wurde eingebaut und Balkons angebracht, von denen man einen herrlichen Blick über die Lutherstadt hat. Drei Wohnungen sind noch zu vergeben.
Rund 1,6 Millionen Euro hat die Genossenschaft aus Eigenmitteln für die Sanierung dieses Hauses locker gemacht. Für Dölle ist dies eine „Investition in die Zukunft“. Er hofft, damit junge Leute in die Innenstadt locken zu können. Sie hätten auch gleich einen „Italiener “ vor der Haustür. (mz)
