Wichtige Momentaufnahme Warum es in Eisleben einen „Test-Bus“ auf dem Markt gibt
Die Mitarbeiter der Eisleber Mohren-Apotheke bieten jetzt immer mittwochs und freitags kostenlose Bürger-Schnelltests ohne vorherige Anmeldung an.
Eisleben
„Ich bin ein großer Fan der Corona-Schnelltests“, sagt Sonja Willert, Inhaberin der Mohren-Apotheke in Eisleben. „Wir müssen aus dem ewigen Lockdown-Kreislauf herauskommen.“ Mehr Schnelltests könnten ein Weg sein, Öffnungen in der Gastronomie oder im Einzelhandel zu ermöglichen. Die Mohren-Apotheke ist eine von mehreren Apotheken im Landkreis, die die kostenlosen Schnelltests anbietet, die jeder Bürger einmal pro Woche in Anspruch nehmen kann. Außerdem sind kostenpflichtige Termine in Firmen möglich. So testet die Mohren-Apotheke zum Beispiel regelmäßig die Mitarbeiter des Eisleber Theaters.
„Die Bürgertests in der Apotheke führen wir immer nachmittags durch“, sagt Willert. In der Regel müsse man sich dazu vorher anmelden. Was auch gut angenommen werde: Im Durchschnitt würden sich täglich 70 Leute testen lassen. Trotzdem: „Es müssten noch mehr sein“, so die Apothekerin. Deshalb gibt es jetzt ein weiteres Angebot: Immer mittwochs und freitags von 10.30 bis 13.30 Uhr können Bürger auf dem Eisleber Marktplatz einen kostenlosen Schnelltest erhalten. Gemeinsam mit der Sprachschule 2000 hat die Apotheke einen Bus von der Verkehrsgesellschaft Südharz organisiert, in dem Mitarbeiter der Apotheke die Tests vornehmen.
Corona-Tests als Hoffnung für künftige Geschäftsöffnungen
„Wir haben alle eine Schulung absolviert und sind berechtigt, Zertifikate über das Testergebnis auszustellen“, sagt Willert. Das sei der Unterschied zu einem Selbsttest. Zudem nutze die Apotheke sehr gute und zuverlässige Tests. Was sich unter anderem daran zeige, dass sich bisher die positiven Schnelltests später auch beim PCR-Test bestätigt hätten. „Es ist natürlich nur eine Momentaufnahme“, sagt die Apothekerin. Aber eine gewisse Sicherheit könne ein Test schon bieten. Und vielleicht - so ihre Hoffnung - eben auch den Besuch von Geschäften oder Gaststätten ermöglichen. „Mansfeld-Südharz ist ja eine Modellregion für Öffnungen.“ Der „Dreiklang“ aus Impfungen, Schnelltests und Abstandsregeln könne „helfen, dass wir aus dem Spuk herauskommen“.
So sieht es auch Lisa Herbig-Aldridge, Geschäftsführerin der Sprachschule 2000. Seit 1993 bietet die private Einrichtung mit Sitz am Eisleber Markt Sprach- und Integrationskurse an. Normalerweise nehmen 50 bis 60 Menschen daran teil. Nach vier Monaten Schließung war die Sprachschule jetzt eine Woche geöffnet. „Wegen des Inzidenzwerts müssen wir aber wieder schließen“, so die Schulleiterin. Sie und ihre sozialpädagogische Mitarbeiterin Gudrun Urban unterstützen die unkomplizierte Schnelltest-Aktion im „Test-Bus“. „Ich hoffe, dass noch mehr Bürger in Eisleben diese Möglichkeit nutzen“, so Herbig-Aldridge. (mz/Jörg Müller)