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Vatteröder Feuerwehr plagen Nachwuchssorgen

Von Helga Langelüttich 26.08.2007, 15:14

Vatterode/MZ. - Der 66-jährige Büchel war von 1990 an Wehrleiter und schied vor einem Jahr aus Altersgründen aus, was damals ohne besondere Würdigung geschah. Das wollte Stallbaum nachholen. Gleichzeitig wurden die Kameraden Volker Reich, Lothar Oemler, Hans-Joachim Gebhardt und Hans-Jürgen Hübler aus dem aktiven Dienst in die Ehrenformation der Feuerwehr übernommen. Dank für ihren unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz sprachen ihnen Ortsbürgermeisterin Karin König und Bürgermeister Dietmar Sauer aus, der zudem den Kameraden eine kleine "Spende" für ihr Fest überreichte.

Wie alt die Feuerwehr Vatterode genau ist, ist nicht bekannt, jedoch besteht sie etwa 100 Jahre, wie von ihrer gut gepflegten Spritze abzulesen ist: Sie wurde 1907 in Alsleben gebaut und ist voll einsatzfähig, wenn das bei einem Brand benötigte Wasser von vier kräftigen Männern hochgepumpt wird.

Die Handspritze wurde bis in die 50er Jahre benutzt. Dann wurde eine TS 8 (Tragkraftspritze) angeschafft. "Wenn die Sirene ging, musste Gerhard Hense los, um die Spritze an Ort und Stelle zu bringen. Er hatte einen Traktor", erzählt Horst Zinke.

Bis zur Wende sei die Feuerwehr im Dorf sehr aktiv gewesen, es gab zum Beispiel öffentliche Vorführungen am Vatteröder Teich. Büchel wie auch den neuen Wehrleiter plagen indes die gleichen Probleme: Seit der Wende fehlen junge Leute. Aus Mangel an Arbeitsplätzen verlassen sie das Dorf und ziehen der Arbeit nach. Das bedeutet, neue Leute müssen geworben, ausgebildet und einsatzfähig gemacht werden. Frank Stallbaum hofft, dass sich wieder mehr junge Leute bereit erklären, in die Feuerwehr einzutreten. Zur Zeit gibt es sieben Aktive und vier Mitglieder der Jugendfeuerwehr.

Die Ausstattung hat sich etwas gebessert: Nach der Wende bekam die Wehr einen LO Baujahr 1978 mit Schlauchwagen und Grundausstattung." Dieses Fahrzeug ist soweit in Ordnung, es ist vor allem geländetauglich. "Doch wir wünschen uns, dass es bald einmal generalüberholt wird", hofft der junge Wehrleiter.