Unwetter in Eisleben Unwetter in Eisleben: Hagelsturm und Hochwasser

Eisleben - In Eisleben dauert am frühen Samstagabend die Beseitigung der Schäden eines schweren Unwetters vom Nachmittag an. „Die Stadt ist im Mansfeld-Südharz am meisten betroffen“, hieß es bei der Leitstelle der Kreisverwaltung. Die Feuerwehren sind im Dauereinsatz. Fahrzeuge mit Blaulicht und Sirene sind in der gesamten Stadt unterwegs.
So zum Beispiel in der Münzstraße. Durch den Sturm wurde hier am Haus 12 ein sechs Meter hoher Schornstein zerstört. Ziegelsteine fielen herunter auf die Straße, doch zum Glück wurde niemand verletzt. Die Feuerwehr Helfta holte den Rest an lockeren Ziegelsteinen vom Dach herunter. Die Straße musste für den Verkehr gesperrt werden.
In einem Park an der Bahnhofstraße wurden mehrere Bäume entwurzelt bzw. umgeknickt. Ein umgestürzter Baum blockierte die Schranke an der Zufahrt zu der Eisleber Helios-Klinik. Die Feuerwehr Hedersleben machte die Zufahrt wieder frei.
Ein dramatisches Ende fand eine Kaffeerunde in einem Garten der Kleingartenanlage an der Landwehr in Eisleben. Der Besitzer Ulrich Quiel hatte Freunde eingeladen, um seinen 64 Geburtstag nachzufeiern. Doch da kam die Gewitterwolke mit stürmischem Wind und Hagel. Die Kaffeerunde musste schleunigst Schutz in der Laube suchen.
Während dessen hielt eine große Linde am Rande der Kleinanlage dem Sturm nicht stand und kippte in Quiels Garten. Verletzt wurde niemand. Ein Blumenbeet mit Rosen und anderen Blumen wurde jedoch vernichtet. Ulrich Quiel sieht die Sache philosophisch: „Hauptsache, niemandem ist etwas passiert. Und Materialschaden sind ersetzbar.“
Die Feuerwehr Helfta war schnell vor Ort und befreite Quiels Garten von der umgestürzten Linde. Auch mehrere abgebrochene große Äste mussten die Feuerwehrleute an der Gartenanlage entsorgen. Mit im Einsatz bei den Helfern war Christian Markgraf, obwohl der junge Mann ab Sonntag Urlaub hat. Es soll am Morgen von Leipzig aus nach Ägypten gehen. „Mal sehen, wann ich heute nach Hause komme“, sagte Markgraf der MZ.
Große Hagelkörner haben in vielen Gärten Schäden eingerichtet. „Es war eine dicke Hagelschicht auf der Erde“, berichtete ein Einwohner in der Katharinenstraße. „Ich konnte beide Hände darin vergraben. Das Gurkenbeet ist im Eimer.“ Auch in etlichen Kleingartenanlagen der Lutherstadt machte der Hagel Gurken- und Tomatenpflanzen nieder.

