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Treppe zum See und Wohnen im Alter

Von Daniela Kainz und Christina Onnasch 24.10.2006, 17:34

Seeburg/Molmeck/MZ. - Projektleiter Hartmut Lauenroth vom Kunstförderverein Schlosskirche Seeburg freut sich sehr, dass es ein Entwurf über das ehemalige Gotteshaus am Süßen See im Wettbewerb so weit nach vorn geschafft hat. Die Arbeit von Linda Kortlepel aus der Fachhochschule Lippe / Höxter über das in der Entstehung begriffene Zentrum für Kunst und Kultur konnte er bereits in einer Ausstellung im Bergezentrum für historische Baustoffe Trebsen bei Grimma (Sachsen) in Augenschein nehmen.

Nicht nur das, er machte sich auch Kopien vom Entwurf, der mit den Mitgliedern des Fördervereins diskutiert werden soll. "Darin sind Anregungen enthalten, über die wir nachdenken sollten", meint er.

Der Studentin zufolge fehlt am Schlossgelände eine zentrale Anlaufstelle, die durch den Bau eines kleinen Besucherzentrums geschaffen werden könnte. Sie plädiert auch für die Anbindung der Schlosskirche an den Süßen See durch eine große Freitreppe. In diesem Bereich schlägt sie den Bau einer Seeterrasse vor, die sich dem zum Weinkeller ausgebauten Kirchengewölbe anschließen sollte.

Für die Heilandskirche in Hettstedt-Molmeck besteht wegen des desolaten baulichen Zustands ein Abrissantrag. Das Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Gebäude weist beträchtliche Schimmelschäden auf. Dass der Antrag gestellt wurde, sieht Sebastian Bartsch, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde in Hettstedt, auch positiv. "Das hat viele hellhörig gemacht", sagt er.

Wenn die Kirche nun doch weiter bestehen würde, hätte Eva Zimmermann, Architekturstudentin an der Bauhaus-Universität Weimar, einen Anteil daran. Sie hat einen Entwurf für altersgerechtes betreutes Wohnen mit Freizeitmöglichkeiten rund um die Heilandskirche vorgelegt.

Damit habe die Studentin eine Idee aufgegriffen, die es in der Kirchengemeinde schon gab, sagt Sebastian Bartsch. Dass Eva Zimmermanns Pläne unter die besten zehn Wettbewerbsarbeiten gewählt wurde, freut den Pfarrer sehr.

Ein schönes Konzept, das aber über das Papierstadium nicht hinauskommt, solle es nach Möglichkeit nicht bleiben. "Der Entwurf ist nicht umsonst. Gut, dass er da ist", sagt der Pfarrer. Die Finanzierung ist bisher ungeklärt. Aber der Termin für das nächste Treffen der Beratungsgruppe, die sich mit der Umsetzung des altersgerechten betreuten Wohnens in Molmeck beschäftigt, steht fest. Dort sitzen Vertreter der landes- und kreiskirchlichen Bauämter, des Landesverwaltungsamtes und der Denkmalbehörde Mansfelder Land zusammen. "Es wäre schön, wenn das gelingen könnte", so Bartsch.