Tierheim sucht nach Künstlern Tierheim Eisleben sucht nach Künstlern: Container sollen neu gestaltet werden

Eisleben - Die Innenräume der Container auf dem Gelände des Eisleber Tierheims sehen ziemlich gemütlich aus. Kaffeetassen stehen auf einem langen Holztisch, in der Ecke befinden sich zwei Sessel und ein Sofa, ein Ofen spendet Wärme. Auch die Küche nebenan ist gut in Schuss. Außen sieht das allerdings ein bisschen anders aus: Da blättert die Farbe von der Fassade, die Container sehen marode aus.
Geht es nach den Mitarbeitern des Tierheims, soll sich das bald ändern. Es gibt die Idee, die Container verschönern zu lassen, zum Beispiel von Sprayern, die dort Bilder malen, die zum Tierheim passen. „Es wäre eine Maßnahme, wenn jemand die Container gestalten könnte“, sagt der stellvertretende Tierheimleiter Mario Rommel. Es müsse sich dabei nicht um Graffiti handeln, die Fassade könnte auch verputzt oder anderweitig auf Vordermann gebracht werden.
Container wurden von einem Unternehmen gespendet
Auf der Internetseite des Tierheims ist bereits ein Aufruf veröffentlicht worden. „Wir suchen Airbrush-Künstler, Sprayer oder Leute mit Talent“, heißt es dort. Und weiter: „Gern könnt Ihr Euch die Fläche im Tierheim ansehen und uns Eure Ideen und Entwürfe per Post, per Mail oder persönlich zukommen lassen.“ Die Materialen für die Gestaltung stelle das Tierheim, der ausgewählte Künstler dürfe sich auf der Fläche mit seinem Namen verewigen. „Es würde uns freuen, wenn sich jemand findet“, sagt Rommel.
Die Container wurden dem Tierheim vor einigen Monaten von einem Unternehmen gespendet. Es sind insgesamt sechs, drei Wohncontainer mit dem Aufenthaltsraum und der Küche sowie drei Frachtcontainer, in denen unter anderem Hundefutter, Körbchen und Näpfe gelagert werden. Einer dient als Werkstatt. Ursprünglich, berichtet Andreas Stude, Vorsitzender des Tierheim-Vereins, habe man die Idee gehabt, die Container zu begrünen. Davon habe man jedoch Abstand genommen, da dies Wespen und Bienen angezogen hätte - und in und vor den Containern wird ja gegessen und getrunken.
„Wir wollen das hier pflastern und überdachen“
Nun sollen die Container also anderweitig verschönert werden. Die künstlerische Gestaltung der Fassade ist jedoch nur ein Teil eines größeren Vorhabens. So soll auch die Fläche davor neu gestaltet werden, die derzeit aus Splitt besteht. „Wir wollen das hier pflastern und überdachen“, erläutert Rommel. Man wolle einen Platz schaffen, an dem man sich gerne aufhalte, an dem man auch bei schlechterem Wetter zusammensitzen könne. Es wäre ein schöner Ort beispielsweise für Kinderfeste, sagt er, aber auch für all jene, die einfach mal vorbeischauen beim Tierheim. „Wir wollen, dass sich die Leute hier gerne aufhalten“, ergänzt Stude.
Und noch etwas hat man beim Tierheim vor: Neben der Gestaltung der Container und der Fläche davor soll auch die in die Jahre gekommene Internetseite aufgefrischt werden. Man wolle sie übersichtlicher gestalten und überlege, sich auch mit anderen Tierheimen zu vernetzen, um Tiere besser vermitteln zu können, sagt Stude. „Es geht darum, einen fortschrittlicheren Internetauftritt zu haben.“
All diese Vorhaben sind indes natürlich eines nicht: kostenlos. Und so machen Mario Rommel und Andreas Stude vom Tierheim in Eisleben keinen Hehl daraus, dass sie sich über Spenden freuen würden, über Zuschüsse für die Umsetzung ihrer Pläne. Über jede Art der Unterstützung sei man dankbar, sagen sie. (mz)
