Theater in Eisleben Theater in Eisleben: Peter Sattmann und Reiner Schöne sind nicht zu bremsen

Eisleben - Wenn die Schauspieler Peter Sattmann und Reiner Schöne erst einmal mit Witzen losgelegt haben, sind sie nicht mehr zu bremsen. Zweimal eine Stunde Witze nonstop waren am Freitagabend im Eisleber Theater zu verkraften - und das ohne Warm-up und ohne Punkt und Komma.
Frauen, Männer und das berühmte Miteinander
„Kennen Sie den …?“ wurde zur wichtigsten Frage des Abends, gefolgt von einem beherzten Schlag auf die Tischklingel, die den nächsten Kalauer ankündigte und mit ihrem schrillem Gebimmel keine Chance ließ, auch nur kurz gedanklich abzuschweifen. Thematisch geht es um Frauen, Männer und das berühmte Miteinander, jiddische Witze und Peng-Witze. Was das ist? Na zum Beispiel der, wo dem Mann, der durch Eisleben geht, eine schöne Fee erscheint und ihm erklärt, dass er einen Wunsch frei hat. Er darauf begeistert: „Nun, wenn das so ist, dann wünsche ich mir, dass meine Frau 20 Jahre jünger ist.“ Es macht Peng! - und er ist 98. So war das wohl nicht gedacht. Der kürzeste Witz: „Zwei Schauspieler gehen an einer Kneipe vorbei.“ Der ist wie: „Zwei Beamte gehen zur Arbeit.“
Bitteres Älterwerden
Ältere Herren müssen an diesem Abend ganz schön einstecken. Aber sie tragen es mit Humor. „Herr Schöne, schaut man in Ihrem Alter eigentlich noch den Frauen hinterher?“ „Aber natürlich. Man weiß nur nicht mehr, warum.“ Sattmann sagt: „Mir ist das Älterwerden doch neulich ganz bitter begegnet. Fragt mich die Verkäuferin in der Apotheke doch tatsächlich, ob sie mir die Kondome als Geschenk einpacken soll.“
Nicht jugendfrei
Zwischenfrage an das johlende Publikum: „Geht’s schon wieder?“ Auch Blondinen kriegen ihr Fett weg: „Zwei Blondinen sitzen am Tisch und unterhalten sich. Meint die eine ganz bedröppelt: Du, gestern habe ich rausgekriegt, dass mein Mann bei der Stasi war. Nanu, wie hast’n das rausgekriegt? Na, da lag ein Zettel auf dem Tisch: Bin I.M. Keller.“ Oder: „Zwei Blondinen schauen in den Vollmond. Da sagt die eine zur anderen: Was ist nun weiter weg - London oder der Mond?“ Antwortet die andere: „Hallo! Hallo? Siehst Du London? Jugendfrei ist das Programm natürlich nicht, wie der Untertitel „Liederliche Witze & witzige Lieder“ und der Plakataufdruck „FSK 18“ deutlich machen. Aber kein Witz ist wirklich unter der Gürtellinie, und das schlimmste Wort ist das, was an die gefiederten Freunde mit „V“ erinnert. Gezündet hat das Programm in Eisleben auf jeden Fall von der ersten Sekunde an. Selten hat man das Publikum so vor Lachen außer Rand und Band erlebt. Eine überraschte Besucherin: „Das hab’ ich von denen nicht gedacht. Ich kenne die nur als Schauspieler. Aber dass die so witzig sein können...“
Je älter das Publikum, desto schmutziger die Witze
Reiner Schöne zur MZ: „Wir können beide gut Witze erzählen. Und ich habe festgestellt: Je älter die Damen sind und je schmutziger die Witze, umso mehr wird gekreischt. Das Programm wird hauptsächlich von Frauen getragen. Das ist das Kuriose. Männer lachen auch, die trauen sich nur nicht so. Aber Frauen sind viel spontaner. Das Programm funktioniert bei Omas übrigens ganz genauso.“
Schlussankündigung für Eisleben: „Wir kommen wieder.“ (mz)