Theater Eisleben Theater Eisleben: Jaecki Schwarz und Wolfgang Winkler plaudern über ihr Leben

Eisleben - Sie sind zwei Urgesteine des deutschen Films: Jaecki Schwarz und Wolfgang Winkler haben am Mittwochabend auf amüsante Weise im Kulturwerk Eisleben über ihre Fernsehkarriere, ihr Kennenlernen, über zahlreiche Drehs und dabei erlebte Anekdoten erzählt. „Mit dir möchte ich auch nicht verheiratet sein“ lautete der Titel des „Drehbuchs“, nach welchem sich Jaecki Schwarz und Wolfgang Winkler auf der Bühne witzige Wortschlachten lieferten.
Wolfgang Winkler macht sich über Jaecki Schwarz' Gewicht lustig
Im ersten Teil der lockeren Plauderei ging es darum, wer wohl die meisten Hauptrollen absahnte und wer der Bessere von beiden ist. „Bei unserem ersten Dreh hatte ich den Hauptpart und du, Wolfgang, wurdest gleich nach dem Vorspann erschossen“, lachte Jaecki Schwarz und zog das Publikum gleich zu Beginn in seinen Bann.
Beide frotzelten übereinander und miteinander, wobei Wolfgang Winkler bei seinem Freund Jaecki keine Gelegenheit ausließ, auf sein Gewicht anzuspielen. „Ich bin doch nur leicht adipös“, entgegnete Schwarz, der nach seinen Aussagen „etwas zulegte“, weil er mit dem Rauchen aufgehört hat.
Schwarz und Winkler hatten ihre Paraderollen im „Polizeiruf 110“
1967 liefen sie sich das erste Mal filmtechnisch über den Weg. Weitere gemeinsame Rollen folgten in Filmen wie der Reihe „Gefährliche Fahndung“ oder „Kurklinik Rosenau“. Doch ihre Paraderollen hatten sie im „Polizeiruf 110“, als sie als die Kommissare Schmücke und Schneider Bekanntheit erlangten.
„Wir hatten wenigstens eine Aufklärungsrate von 100 Prozent“, witzelten beide. In 17 Jahren und 50 gelösten Fällen machten sie nicht nur die Saalestadt Halle bekannt und spielten sich in die Herzen des Publikums, sondern wurden auch privat Freunde. So nannte Schwarz seinen Freund während des Gastspiels immer wieder liebevoll „Mausi“ und erzählte, dass er beispielsweise den Verlobungsring für Wolfgang Winklers Frau ausgesucht hat.
„Ich habe sie schon im ‚Polizeiruf 110’ gemocht und im wahren Leben sind sie auch sehr sympathisch“, zog Besucherin Julia Blankenberg in der Pause eine Zwischenbilanz.
Polizeiruf-Schauspieler Jaecki Schwarz erzählt über Zusammenbruch
Im zweiten Teil des knapp zweistündigen Einblicks hinter die Kulissen der Fernseharbeit wurden beide Schauspieler ernster und dennoch nicht weniger witzig. Jaecki Schwarz erzählte beispielsweise über seinen Zusammenbruch am 9. November 1989, am Tag des Mauerfalls: Sein Körper rächte sich für den übermäßigen Alkoholgenuss, Schwarz kollabierte hinter der Bühne und lag für mehrere Tage im Koma.
„Meine Mutter besuchte mich im Krankenhaus und hatte Südfrüchte dabei“, meinte Schwarz, der sich damals noch wunderte, wo sie diese wohl her hatte. Und sie rechneten mit einigen Journalisten ab, die Schwarz und Winkler als „Grau-Brot-Kommissare“ in den Medien „niederschrieben“, obwohl ihre Einschaltquoten bei mehr als sieben Millionen gelegen hätten.
Natürlich gab es zum Schluss viel Applaus und beide Schauspieler signierten am Ende des amüsanten Abends noch ein paar Autogrammkarten im Foyer. (mz)