1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Eisleben
  6. >
  7. "The Rattles" und "The Lords" in Eisleben: "The Rattles" und "The Lords" in Eisleben: Hunderte Fans feiern den Rock'n'Roll

"The Rattles" und "The Lords" in Eisleben "The Rattles" und "The Lords" in Eisleben: Hunderte Fans feiern den Rock'n'Roll

Von grit-beate eisenberg 30.03.2015, 14:03
Die Rattles bei ihrem Auftritt im Eisleber Theater.
Die Rattles bei ihrem Auftritt im Eisleber Theater. Grit-Beate Eisenberg Lizenz

eisleben - Auf der letzten Station ihrer „Deutsche Rocklegenden Tour“ durch Ostdeutschland machten „The Lords“ und „The Rattles“ am Sonntagabend in Eisleben halt. Massen von Fans waren gekommen, um ihren Stars aus vergangenen Tagen Tribut zu zollen – und diese ließen sich nicht lange bitten und rockten das Theater im wahrsten Sinne des Wortes. Fette Bässe dröhnten aus der riesigen Anlage; eine Lichtshow vom Feinsten und wohldosierter Bühnennebel setzten die Musiker perfekt in Szene.

Obwohl die große Zeit der Rocker in den 1960er und 1970er Jahren lag, haben sie am Sonntag bewiesen, dass sie es schon noch richtig drauf haben. So heizten „The Rattles“ dem Publikum von Anfang an ordentlich ein und nahm es mit auf eine interessante Reise in Geschichte der Rockmusik.

Herbert Hildebrandt, Sänger der Rattles, erinnerte an die Gigs im berühmten Star-Club in Hamburg sowie als Vorgruppe der Rolling Stones und der Beatles. Auf die großen Hits wie z.B. „The Witch“, „Come on and sing“ und „Cauliflower“ brauchte das Publikum nicht zu verzichten.

Manne Kraski (61) spielt erst seit 1990 bei den Rattles. Sein mehrminütiges Solo, gewürzt mit ostinaten Gitarrenriffs, verschafft dem Zuhörer fast Gänsehaut auf dem Trommelfell.

The Rattles spielen heute, fast 55 Jahre nach ihrer Gründung, in folgender Besetzung: Herbert Hildebrandt (Vocals/Bass), Dicky Tarrach (Drums), Eggert Johannsen (Vocals/Gitarre) und Manne Kraski (Gitarre/Vocals).

The Lords spielen aktuell in der Besetzung: Lord Leo (Klaus-Peter Lietz; Gitarre/Vocals), Lord Jupp (Josef Bauer; Gitarre/Vocals), Lord Bernd (Bernd Zamulo; Bass/Vocals), Lord Philippe (Philippe Seminara; Drums). (gbe)

Ganz in Rockstarmanier springt er von der Bühne und nimmt ein Bad in der Menge. In seiner Biografie gibt er zu, dass er als Junge so verrückt aufs Gitarre spielen war, dass er vom Geburtstagsgeld seine erste Gitarre gekauft und dann fast keine Hausaufgaben gemacht hat. Die zweite Gitarre (elektrische) hat ihn dann dazu verführt, überhaupt keine Hausaufgaben mehr zu machen. Wer so exzellent spielen kann, dem mögen das die Lehrer verzeihen – zumindest später. Ihre neue CD „Hotter than Hell“ (Heißer als die Hölle) beinhaltet neben alten und bekannten Titeln auch einige Neuaufnahmen.

Völlig gegensätzlich dazu bestritten „The Lords“ den zweiten Teil des Abends. Mit teilweise schlohweißer Haarpracht, schwarzen Gehröcken und weißen Hemden setzten sie sich eher gentlemanlike und etwas dezent in Szene. Ihre neue CD „No more than ever“ vereint bekannte und neue Titel gleichermaßen. Auch nach 55 Jahren wechselvoller Bandgeschichte stehen die Lords heute immer noch auf der Bühne. Sie ziehen die Fans wie zu ihren besten Zeiten in ihren Bann.

Was sie so anziehend macht, erklären Roland Heine und seine Frau aus Hettstedt so: „Wir sind richtige Rockmusikfans. Als wir groß geworden sind, kamen gerade die Rolling Stones groß raus. Jetzt gehen wir auf die Siebzig zu, da sieht man selbst eben etwas anders aus als früher. Wenn man einmal Fan ist, geht das nicht wieder raus. Wir haben diese Musik viel im Radio gehört und auch mal im Fernsehen gesehen. Und jetzt sehen wir diese Leute auf der Bühne. Die sind auch in die Jahre gekommen - trotzdem: Hut ab was sie noch bewegen! Und eine Stunde auf der Bühne

durchspielen, das ist doch richtig hart.“

Begeistert verfolgen sie das Programm. Am Ende spendet das Publikum Standing Ovations. (mz)