Technologie feiert Premiere
Helbra/MZ. - In einem weltweit einmaligen Verfahren sollen dort, wo einst über Jahrzehnte der Lange Heinrich stand, mit Hilfe modernster Technologien metallhaltige Sekundärrohstoffe aufbereitet und metallhaltige Salze erzeugt werden.
Der erste Spatenstich für das Vorhaben wird im Mai vollzogen. Nach den Worten des Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Jocker sind vier Ausbaustufen vorgesehen. Der erste Bauabschnitt für die kleinindustrielle Produktionsanlage umfasst rund 9 000 Quadratmeter. Zum Jahreswechsel soll der Probebetrieb mit 25 Mitarbeitern aufgenommen werden.
Mit der zwölf Millionen teuren Investition sollen am Ende 60 bis 70 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Das Land Sachsen-Anhalt unterstützt die Pläne, in dem es sich über die Landesbeteiligungsgesellschaft in Höhe von 24,9 Prozent an dem Vorhaben beteiligt. Bereits in der Vorbereitungsphase erfuhr das Unternehmen laut Jocker in Fragen der Finanzierung sowie bei der Suche eines geeigneten Grundstücks fachliche Unterstützung durch die Finanz- und Wirtschaftsministerien Sachsen-Anhalts sowie durch Frank Bayer, Wirtschaftsdezernent im Mansfelder Land.
Die neue Technologie, die in Helbra zum Einsatz kommt, ist besonders Energie sparend und umweltfreundlich. Jocker: "Gegenüber der herkömmlichen Technologie werden rund 80 Prozent Energie eingespart, die Emissionsbelastung läuft gegen null." Entwickelt wurde sie von der Catalysis AG gemeinsam mit europäischen Forschungs- und Entwicklungsinstituten sowie Industrie und Universitäten. In Zeiten der Klimadiskussion habe die neue Technologie die Europäische Union, den internationalen Investor - der weltweit zu den größten Konzernen auf dem Gebiet des Metallrecyclings zählen soll - sowie das Land Sachsen-Anhalt überzeugt, das Vorhaben zu unterstützen und sich dazu zu bekennen.
Die metallhaltigen Sekundärrohstoffe, die in Helbra aufbereitet werden sollen, werden aus ganz Europa kommen. Dabei handelt es sich Jocker zufolge um Reststoffe aus Raffinerien, der chemischen Industrie und Kraftwerken. Die metallhaltigen Salze, die produziert werden sollen, finden Abnehmer in der Stahl- und Katalysator-Industrie sowie in der Chemie.