Technik fördert modernes und traditionelles Handwerk
Biesenrode/MZ/hjp. - "Da würde so mancher Tischler neidische Blicke kriegen", sagte Tischlermeister Rene Steuber.
Er ist Vereinsmitglied und stets da, wenn Hilfe benötigt wird. So auch beim Einkauf der Maschinen. Da war er mit Projektleiter Frank Rieland unterwegs. So stehen nun in der Experimentierwerkstatt in Biesenrode eine moderne, digital gesteuerte Kreissäge, die alle nur denkbaren Schnittmöglichkeiten bietet, eine Abrichte sowie eine Schwenkspindelfräse. "Damit sind wir optimal ausgerüstet", so Tischler Olaf Greulich, der nun vom Verein fest eingestellt worden ist.
Beide Fachleute standen den Gästen, die zur feierlichen Übergabe der Werkstatt erschienen waren, Rede und Antwort. Zuvor hatte Umweltministerin Petra Wernicke (CDU) das rote Band zerschnitten und so die Werkstatt gemeinsam mit Frank Rieland und Leader-Manager Michael Schumann zur Nutzung frei gegeben.
Vereinsvorsitzender Axel Steier erläuterte, dass diese Werkstatt dazu dienen soll, innovativen Ideen reale Gestalt zu verleihen, modernes und traditionelles Handwerk zu fördern und bereits vergessene Techniken möglicherweise wieder aufleben zu lassen. Die jetzt eingeweihte Werkstatt, die sich vorrangig auf Holzverarbeitung und den Modell- und Musterbau spezialisiert hat, soll künftig mit praxisorientierten Veranstaltungsangeboten kombiniert werden.
"Die neue Experimentier- und Patentwerkstatt Kreativ soll Ideenschmiede sein, helfen, Ideen umzusetzen, innovative Muster zu erstellen, und das nicht im Bereich der Holzbearbeitung, sondern im gesamten Handwerk", unterstrich Projektleiter Rieland. "Zu uns kann jeder kommen, ob Einzelpersonen, Gruppen, Vertreter von Handwerksinnungen oder Berufsneueinsteiger. Die Hauptsache, sie bringen neue Ideen mit."
Mit der Vollendung dieses dritten Projekts im Haus des Vereins Natur und Handwerk "ist das Haus ausgelastet", so Michael Schumann, der als Manager der Leader Aktionsgruppe Mansfeld Südharz das Gesamtprojekt von Anfang an begleitet hat. "Immerhin sind damit knapp 5,5 Millionen Euro EU-Fördermittel in das Mansfelder Land geholt und damit etwas errichtet worden, das der Allgemeinheit dient", sagte er. Bei der notwendigen Kofinanzierung seien der Landkreis sowie die Lotto-Toto GmbH in die Bresche gesprungen.