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Stadtrat Eisleben Stadtrat Eisleben: CDU siegt mit klarem Vorsprung

Von Jörg Müller 27.05.2019, 17:00
Großer Andrang bei der Stadtratswahl in Eisleben
Großer Andrang bei der Stadtratswahl in Eisleben Maik Schumann

Eisleben - Trotz Verlusten bleibt die CDU die mit Abstand stärkste Kraft im Eisleber Stadtrat. Bei der Kommunalwahl am Sonntag wurden in der Lutherstadt und ihren Ortsteilen 8.407 Stimmen für die Christdemokraten abgegeben. Damit hat die CDU im neuen Stadtrat elf Sitze (2014: 13).

AfD sichert sich sieben Sitze

Die AfD, die erstmals bei der Stadtratswahl antrat, holte 5.589 Stimmen. Das hätte sieben Sitzen entsprochen, so Wahlleiter Norbert Schulze zur MZ. Da die Partei aber nur sechs Kandidaten aufgestellt hatte, bleibt ein Sitz frei. Platz 3 belegt Die Linke, die deutliche Einbußen verzeichnen muss. 5.196 Stimmen bedeuten für sie sieben Sitze (2014: zehn Sitze). Auch die SPD hat verloren: Mit 3.465 Stimmen sinkt die Zahl ihrer Mandate auf fünf (2014: sechs).

Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (SPD) sagte, sie hoffe, dass sich auch der neue Stadtrat für das Allgemeinwohl einsetzen werde und dass eine so konstruktive Zusammenarbeit wie in den vergangenen Jahren möglich sein werde.

Es geht um Eisleben  

Das hofft auch der amtierende CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Fischer. „Im Stadtrat geht es nicht um Dieselautos oder Flüchtlinge, sondern um die Stadt“, sagte er mit Blick auf die AfD.

„Wir werden sehen, was da für Leute kommen und wie sie sich im Stadtrat präsentieren“, so Fischer, der wie vor fünf Jahren die meisten Stimmen aller Bewerber bekommen hat (2.586). Zweiter wurde der AfD-Kandidat Steffen Dlugosch mit 2.079 Stimmen. Er zeigte sich erfreut über das Wahlergebnis.

„Ich bin positiv überrascht und danke den Menschen, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben“, sagte Dlugosch. Dass die AfD einen Sitz nicht besetzen könne, sei Pech. „Wir hatten acht Kandidaten, von denen dann aber leider zwei ausgefallen sind.“

Auch Andreas Dümmler (AfD) sagte, dass er mit dem Ergebnis in der Höhe nicht gerechnet habe. „Wir werden sehen, was man im Stadtrat machen kann.“ Die AfD sei zur Zusammenarbeit bereit. „Unser Ziel ist, etwas Positives für die Stadt zu erreichen. Da sollte Partei-Ideologie  im Hintergrund stehen.“

Als parteilose Spitzenkandidatin für die Linken hat Gisela Hutschenreuther 659 Stimmen geholt. „Ich freue mich riesig über das Vertrauen der Bürger“, sagte die bekannte Entertainerin („Zeitungsfrau Kläre“). Das Wahlergebnis habe sie nicht überrascht. „Die großen Parteien haben viel falsch gemacht.“

Sie selbst habe sich noch nichts Konkretes vorgenommen. „Ich habe auch keine Wahlversprechen abgegeben“, so Hutschenreuther. „Ich bin bereit, mit allen zusammen zu arbeiten. Parteipolitik sollten wir außen vor lassen.“

Achtungserfolg für die Grünen

Stefan Gebhardt, Vorsitzender der SPD/Bürger-Fraktion, sagte, er hätte sich gewünscht, die sechs Sitze für die SPD halten zu können. Das Ergebnis sei aber „erwartbar“ gewesen.

„Wir werden das auswerten und Gespräche führen, ob und wie wir die Fraktion fortsetzen.“  Er wünsche sich, dass auch im neuen Stadtrat die sachorientierte Arbeit im Mittelpunkt stehen werde. „Wir haben immer versucht, eine gemeinsame Linie zu finden.  Ich hoffe, dass dieser Geist erhalten bleibt.“

Als einziger Kandidat für Bündnis 90/Die Grünen konnte Jürgen Grobe mit 940 Stimmen ein respektables Ergebnis holen. „Ich bin positiv überrascht.“ Denn gerade im ländlichen Bereich sei es für seine Partei nicht einfach, so der Rothenschirmbacher, der im vergangenen Jahr von der SPD zu den Grünen gewechselt ist. Er könne sich vorstellen, weiter in der SPD/Bürger-Fraktion mitzuarbeiten.

Satiriker von "Die Partei" holen 735 Stimmen

Einen Achtungserfolg konnte die Satire-Truppe „Die Partei“ landen. Sie holte insgesamt 735 Stimmen und wird mit Eric Nagel im Stadtrat vertreten sein. „Unser Spitzenkandidat wird ab sofort alte, weiße Männer ärgern und seinen (ohnehin schon enormen) Alkoholkonsum erheblich erhöhen müssen!“, hieß es auf der Facebook-Seite der Partei.

Die gewählten Kandidaten des Stadtrats in Eisleben

CDU Thomas Fischer (2 586), Rainer Gerlach (913),  Andreas Gräbe (619), Dittmar Jung (477), Benjamin Quenzel (417), Elke Krehan (363), Norbert Lakomy (361), Stefan Paschek (336),  René Barthel (304), Marc Litschko (303), Katrin Schnitzer-Plewe (296),

AfD Steffen Dlugosch (2 079); Horst Komaritzan (1 224),  Andreas Dümmler (880), Kevin Fiß (567), Michael Kaulmann (502), Bernd Mackowiak (337)

Die Linke Gisela Hutschenreuther (659), Andreas Stude (573), Hans Hermann Köhler (553), Rolf Lange (509), Klemens Aschenbrenner (406), Antje Mindl-Mohr (362), Axel Seelig (304)

SPD Andreas Dolla (660), Stefan Horst Gebhardt (622), Jörg Helmut Lutzmann (353), Lothar Kliche (368),

Grüne Jürgen Grobe (940)

FDP Jan Czekanowski (234), Conrad Quenzel (225)

Die Partei Eric Nagel (365)
 
FBM Viola Storde (168)

Feuerwehr Andreas Liebetrau (360)

(mz)