Senioren bringen eigene Möbel mit
GERBSTEDT/MZ. - Insgesamt 48 alten und pflegebedürftigen Menschen wird das ehemalige Krankenhaus künftig Wohn- und Lebensraum bieten. Mit hell und freundlich gestalteten Einzel- und Doppelzimmern sowie Raumkonstellationen, die besonders für Paare geeignet sind, wie Kabelitz erklärt. Jedes Zimmer verfügt über ein eigenes Bad. Eine etwa 300 Quadratmeter große Terrasse sowie ein Wintergarten, der zugleich als Speisesaal fungiert, gehören ebenso zur Ausstattung des Gerbstedter Seniorenheims.
Das Finanzvolumen, welches in den Umbau des Objektes fließt, beläuft sich auf insgesamt 2,5 Millionen Euro. Saniert wird nach strengen CO2-Normen. Durch eine Kombination aus extremer Wärmedämmung, einem Blockheizkraftwerk sowie einer zusätzlichen Scheitholzheizung wird die Seniorenwohnanlage künftig ihren Strom selbst produzieren. "Die dabei entstehende Wärmeenergie wird zugleich für die Warmwasserbereitung sowie die Heizung genutzt", verwies Norbert Kabelitz auf die Energie- und Umweltfreundlichkeit des Hauses.
Bis zur baldigen Eröffnung der Seniorenwohnanlage "Alter Bergmann" war es dann doch ein recht langer Weg. Per Versteigerung kam das Objekt des ehemaligen Gerbstedter Krankenhauses bereits 2003 in den Besitz der Gerbstedter Immobilien und Verwaltungs-GmbH, welche, wie im Fall von Norbert Kabelitz, zum Teil aus denselben Personen wie die Betreibergesellschaft des neuen Seniorenheims besteht und heute als deren Vermieter auftritt.
"Das kam zustande, weil wir als Verwaltungs-GmbH und Besitzer des Objektes zunächst lange nach einem Betreiber gesucht haben, das aber immer wieder an der Eigenkapitaldecke der jeweiligen Interessenten scheiterte", erklärte der Hallenser. Irgendwann habe man sich einfach entschieden, das Ganze selbst in die Hand zu nehmen und die eigene Betreiber- beziehungsweise Trägergesellschaft "Alter Bergmann" gegründet. Und obwohl Norbert Kabelitz hauptberuflich mit seiner Hallenser Innenbaufirma zu tun hat, reifte der Entschluss nicht von ungefähr.
Seine Ehefrau Steffi Kabelitz ist examinierte Krankenschwester mit Zusatzausbildungen als Pflegedienst- und Heimleiterin und ist derzeit noch als verantwortliche Pflegekraft in einem Seniorenheim bei Halle tätig. Sie wird die Stelle der Heimleiterin in der neuen Gerbstedter Seniorenwohnanlage übernehmen. "Zusätzlich schaffen wir 25 Arbeitsplätze für Pflegekräfte und anderes Personal und wollen ab dem zweiten Bestandsjahr auch Auszubildende einstellen", so Norbert Kabelitz.
Was die Betreuung der künftigen Heimbewohner angeht, habe man sich vor allem auf die Fahnen geschrieben, deren Entwicklungs- und Lebensgeschichte nicht zu vergessen. "Die Senioren sollen hier weiter ihre Hobbys ausleben können. Die Beschäftigungsmöglichkeiten als auch das Lebens- und Wohnumfeld wollen wir auf den jeweiligen Bewohner zuschneiden", meinte der Geschäftsführer. Möglich soll dies unter anderem durch die Mitnahme eigener Möbel und kleiner Haustiere sein.
"Wir überlegen auch, Tiere für das Freigelände anzuschaffen sowie eine Bastelwerkstatt und ein Raucherzimmer einzurichten. Auf seine Zigarre soll manch alter Herr hier nicht verzichten müssen", so Norbert Kabelitz.