Sekundarschule Benndorf Sekundarschule Benndorf: Ex-Schulleiter Peter Zinke gibt Vollgas

Benndorf - Seine letzte Dienstberatung liegt hinter Peter Zinke. Der Schulleiter der Sekundarschule Benndorf geht mit Beginn der Sommerferien in den Ruhestand. Mit einem riesigen Applaus, Blumen und einem Baumarkt-Gutschein verabschiedeten ihn seine Kollegen. „Wir wissen, dass du zu Hause viel werkeln willst und einen Akkubohrer brauchst“, sagte seine Nachfolgerin Sylke Graf.
AG Autorennbahn im neuen Schuljahr
Das Werkzeug wird er vielleicht auch noch in der Schule verwenden. Denn: Der 63-Jährige kehrt seinem bisherigen Arbeitsplatz nicht komplett den Rücken. Einen Fuß hat er quasi noch in der Tür. Mit Beginn des neuen Unterrichtsjahres will er die AG Autorennbahn gründen.
Die Benndorfer Wohnungsbaugesellschaft schenkte der Schule schon vor längerer Zeit eine Carrera-Anlage. Die etwa vier mal 1,30 Meter große Platte möchte Zinke endlich aufbauen und die Mini-Rennwagen auf die Startposition schieben: Interessierte Schüler sollen die Flitzer dann mit Vollgas über die Strecke jagen können.
Dem Vater gefolgt
Im Grunde genommen kehrt Zinke zu den Wurzeln zurück. Schon in jungen Jahren leitete er Arbeitsgemeinschaften für Tischtennis und Handball. Dem Tischtennis blieb er sein Leben lang treu. Noch heute ist er Chef des SSV Mansfelder Grund-Ahlsdorf. Der Spaß an der Arbeit mit Kindern brachte ihn schließlich zum Lehrerberuf und wohl auch die Tatsache, dass ihm das Lernen als Schüler leicht fiel. Seinen Vater, selbst Lehrer, musste er kaum um Rat fragen.
Wechselvolle Entwicklung miterlebt
Nach dem Studium in Halle zum Diplomlehrer für Mathematik und Physik unterrichtete Zinke zunächst in Eisleben und seinem Heimatort Ahlsdorf. Die letzten zwölf seiner 42 Dienstjahre ging er in der Benndorfer Schule ein und aus - seit 2009 als Schulleiter. In dieser Zeit, in denen er den Schülern auch Technik- und PC-Kenntnisse vermittelte, erlebte er eine wechselvolle Entwicklung an der Bildungseinrichtung: Mal war der Schulstandort Gymnasium, mal Kooperative Gesamtschule (KGS) und jetzt Sekundarschule mit rund 500 Mädchen und Jungen.
Vergebliches Ringen
Eine Kämpfernatur bescheinigen ihm Wegbegleiter besonders in den Jahren des Aufbaus und dem letztlich vergeblichen Ringen um den Erhalt der KGS. Und sie bezeichnen ihn als einen Mitstreiter, der in all den Jahren nie müde wurde, Missstände gegenüber dem Landkreis aufzuzeigen.
„Die KGS war nicht gewollt. In anderen Teilen Sachsen-Anhalts findet diese Schulform dagegen großen Zuspruch“, meint Zinke rückblickend zum Kapitel Kooperative Gesamtschule. Dass später einstige Kritiker der KGS ihre Sicht auf die Dinge geändert hätten, ändere nichts an der Realität. Das Thema sei abgeschlossen.
Altenpflege-Kurs als Berufsorientierung
Mit seinen Ideen prägte Zinke das Konzept der Benndorfer Sekundarschule. Sie entwickelte sich zu einer Grünen Schule mit Biotop. Seit Jahren wird der „Baum des Jahres“ gepflanzt. In Zusammenarbeit mit dem nahe gelegen Seniorenheim wurde der sehr gefragte Kurs „Altenpflege“ eingeführt. „Er dient den Schülern zur Berufsorientierung und endet mit einem Zertifikat.“
Seiner Nachfolgerin wünscht Zinke Kraft und gute Ideen für ihre Arbeit. Verbunden mit dem Wunsch, dass der Schulstandort auch in Zukunft erhalten bleibt. (mz)
