Schlosskirche in Seeburg Schlosskirche in Seeburg: Ab sofort kann sich getraut werden

Seeburg - Standesbeamtin Elke Höschel drückt einen Knopf auf einer kleinen Fernbedienung. Sanfte Klaviermusik erklingt aus Lautsprechern. „Wenn das Brautpaar hereintritt, bitte ich Sie, sich von den Plätzen zu erheben“, sagt sie zu den Gästen in der Schlosskirche in Seeburg. Und schon geht die Tür auf: Vanessa Lorbeer und Patrick Dietz schreiten zu den für sie aufgestellten Stühlen, nehmen Platz.
Schlossbesitzer übergeben kleines Schloss Seeburg aus Ton an Brautpaar
Bevor Höschel mit der Hochzeitszeremonie am Freitag dann aber begann, richtete sich Ingrid Langels an das Paar. Sie und ihr Mann sind die Besitzer des Schlosses. Sie wollten ein Geschenk übergeben. Ein kleines Schloss Seeburg aus Ton. Es soll die Höhnstedter an den schönsten Tag des Lebens erinnern und daran, dass das Paar das erste gewesen ist, das in der umgebauten Schlosskirche geheiratet hat. „Es ist ein hervorragendes Ambiente, um zu heiraten“, meinte Seegebietsbürgermeister Jürgen Ludwig, der zu der Hochzeit erschienen war, um den Brautleuten zu gratulieren und sich bei den privaten Eigentümern für die Herrichtung der Schlosskirche zu bedanken. „Sie haben sehr viel Mühe und richtig viel Geld reingesteckt“, sagte Ludwig weiter.
Vor rund drei Jahren hat Familie Langels den Witwenturm und die Schlosskirche erworben. Trauungen fanden bis Herbst vergangenen Jahres im Kuppelsaal des Witwenturms statt, der nun von der Eigentümer-Familie privat genutzt wird.
Vor dem Betreten der Kirche war das Brautpaar für die Gäste nicht zu sehen. Es nutze einen Hintereingang auf der Seite der Orangerie. Dort ist der Zugang zum ehemaligen Bischofsweinkeller, der zu einem Aufenthaltsraum umgebaut wurde. Dort können sich die Brautleute bis zum Beginn aufhalten. Über eine Treppe gelangt das Paar zu den Gästen in den Saal, der in hellen Farben gestaltet wurde. Dazu liefern Kerzen und Lampen, leicht gedimmt, ein warmes Licht. Mit Mobiliar hat die Eigentümer-Familie den Saal ausgestattet. Wie Ingrid Langels sagte, stammen einige der Stühle und der Tisch für die Standesbeamtin aus Portugal, wo die jetzige Schlossbesitzerin einst 20 Jahre lebte. Bis zum späten Donnerstagabend seien noch die letzten Vorbereitungen im Saal getroffen worden, fügte sie an. Alles sollte passen.
Interessierte können zu Tag der offenen Tür Schlosskirche besichtigen
Besonders Standesbeamtin Höschel, die seit 1991 Trauungen durchführt, war die Aufregung vor der Zeremonie anzumerken. „Die Räume sind auch neu für uns“, meinte sie und schloss dabei Kollegin Ilona Hübenthal mit ein. Insgesamt drei Trauungen fanden am Freitag in der Schlosskirche in Seeburg statt und auch in nächster Zeit haben die Standesbeamten des Seegebietes dort gut zu tun. „Die Nachfrage ist da“, sagte Höschel. (mz)
Am 26. Mai findet ein Tag der offenen Tür in der Schlosskirche statt. Interessierte können da die umgebaute Schlosskirche besichtigen. Weitere Informationen zu Hochzeiten im Seegebiet: www.seegebiet-mansfelder-land.de