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Schloss Seeburg Schloss Seeburg: Zukunft von Weingut weiter unklar

Von Sophie Elstner 12.06.2019, 04:00
Schloss Seeburg
Schloss Seeburg Lukaschek

Seeburg - Winzer Rainer Strohm aus Seeburg muss weiter zittern: Der ursprünglich für Dienstag angesetzte Termin zur Urteilsverkündung im Streit um sein Weingut ist vertagt worden. Eine Entscheidung, ob Strohm den Gastraum räumen muss, soll nun am 20. Juni am Amtsgericht in Eisleben fallen.

Fakt ist jedoch: Sollte Strohm aus dem Schloss ausziehen müssen, bedeutet das für ihn das Aus als Winzer. „Für mich gibt es keine Alternative, kein sinnvolles Ausweichquartier, kein adäquates Gebäude für mein Weingut“, erklärte er gegenüber der MZ am Dienstag.

"Meine Existenz steht auf dem Spiel"

Bereits in der ersten Verhandlung hatte Strohms Anwalt Volker Kadler gesagt, dass Wein, der nicht auf Schloss Seeburg produziert wird, auch dessen Namen nicht tragen darf. Damit steht Strohm unter Umständen eine düstere Zukunft bevor: „Meine Existenz, mein Lebensunterhalt steht auf dem Spiel“, machte der Winzer deutlich.

Strohm ist nach eigenen Angaben seit 15 Jahren Pächter zweier Räume im Schloss Seeburg. Einen Stall hatte er für mehrere 100.000 Euro zu einem Gastraum umgebaut, außerdem Strom- und Wasserleitungen verlegt. Ein zweiter Raum dient als Abstellfläche und Lager.

Der aktuelle Eigentümer des Schlosses, das Unternehmen Air Vega Germany, daszu einer bulgarischen Frachtfluggesellschaft gehört, will Strohm aus diesen Räumlichkeiten werfen.

Im November war eine Räumungsklage gegen den Winzer eingegangen, Air Vega Germany forderte die von Rainer Strohm genutzten Räume zurück.

Nutzung für Schloss unklar

Unklar ist bislang, was Air Vega Germany mit Strohms Räumlichkeiten geplant hat. Nach MZ-Informationen ist eine Fläche, die als Zugang zu den Räumen dient, ebenfalls von Strohm gepachtet - allerdings nicht von Air Vega Germany, sondern von der Gemeinde Seegebiet.

Diese Fläche ist nicht Teil der Verhandlungen. Zudem ist noch nicht geklärt, ob Strohm seinen Abstellraum behalten darf. Über die Zukunft dieses Raumes wird nämlich gesondert verhandelt. Die Entscheidung hierzu soll voraussichtlich am Freitag am Amtsgericht in Eisleben fallen. (mz)