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Schloss Seeburg Schloss Seeburg: Besitzer verkauft Witwenturm

Von Daniela Kainz 03.06.2014, 21:21
Nach dem Verkauf stellt sich die Frage: Bleiben der Witwenturm und die Schlosskirche zugänglich für die Öffentlichkeit?
Nach dem Verkauf stellt sich die Frage: Bleiben der Witwenturm und die Schlosskirche zugänglich für die Öffentlichkeit? Jürgen Lukaschek/archiv Lizenz

Seeburg/MZ - Besitzerwechsel im Seeburger Witwenturm und der Schlosskirche: Architekt Gerd Fuchs aus Weinheim (Baden-Württemberg) hat beide Immobilien verkauft. Neue Eigentümerin ist Ingrid Langels mit ihrem Mann. Das Ehepaar stammt aus Nordrhein-Westfalen und betrieb in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine große Farm in Portugal. Jetzt wollen Langels in der hiesigen Region ansässig werden. Bereits seit dem Vorjahr bewirtschaften sie den früheren Obstbaubetrieb „Meyer & Sonnenkalb“ in Aseleben.

Den Besitzübergang kündigt Fuchs für Oktober an. Bereits bestehende Verträge für Veranstaltungen und Hochzeiten behalten ihm zufolge ihre Gültigkeit und werden erfüllt. Er reagiert damit auf Gerüchte, wonach das Standesamt im Witwenturm und das Schlosscafé geschlossen werden sollen. Ob die neuen Eigentümer die historischen Gebäude auch weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich lassen, wollte er allerdings nicht sagen. „Ich habe ein gutes Gefühl, dass sich alles positiv entwickelt“, meinte Fuchs nur.

Neue Eigentümer halten sich bedeckt

Die neuen Eigentümer hielten sich auf Anfrage der MZ bedeckt, was die künftige Nutzung des Witwenturms mit seinen Ferienappartements, der Schlosskirche und des Schlosscafés anbelangt. Sie wollten sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht äußern, ob die Gebäude in Zukunft ausschließlich privat genutzt werden sollen. Man sei noch ganz am Anfang und erarbeite ein Konzept, so Frau Langels. Somit stehen auch die Mitglieder des Kunstfördervereins Schlosskirche Seeburg vor der Frage, wie sich der Besitzerwechsel auf die Vereinsarbeit mit Ausstellungen und Kunstmärkten auswirken wird.

Architekt Gerd Fuchs sanierte seit 2001 auch mit Hilfe von Fördermitteln der Europäischen Union die Schlosskirche Seeburg und den Witwenturm. Er richtete Ferienwohnungen im historischen Turm ein und baute die Kirche zum Zentrum für Kunst und Kultur aus. Bislang nicht umgesetzt werden konnten Pläne, das große Schlossgebäude mit Eigentumswohnungen auszustatten.

Seegebietsbürgermeister Jürgen Ludwig hofft, dass auch künftig Eheschließungen im Witwenturm möglich sein werden. Wenn es dazu nicht komme, würde er diese Tatsache sehr bedauern. Aber dann nach einem anderen stilvollen Objekt suchen, das sich als neues Standesamt der Gemeinde eigne, versicherte er.

Den Betrieb der voraussichtlich in zwei Wochen öffnenden Orangerie sieht Ludwig nicht gefährdet. Das Gebäude, in dem die Betreiber des Schlosscafés künftig das ganze Jahr über Gäste bewirten wollen, befinde sich auf dem Grund und Boden der Kommune, erklärte er.

Vorbesitzer engagiert sich weiter

Fuchs, der bisherige Eigentümer des Witwenturmes samt Schlosskirche, zieht sich aus privaten Gründen aus Seeburg zurück. Er sei 63 Jahre alt, habe keine Kinder und wolle die Immobilie in Hände geben, die das von ihm seit 2001 Aufgebaute weiterentwickeln.

Das Seeburger Schlossgebäude gehöre ihm aber nach wie vor zusammen mit zwei Geschäftspartnern, betonte er. Gemeinsam mit ihnen sollen die langjährigen Bemühungen fortgesetzt werden, den weiteren Verfall des Gebäudeensembles zu stoppen. Es gebe Gespräche mit Interessenten.

Brautpaare ließen sich bislang gern zur Hochzeit zum Witwenturm fahren.
Brautpaare ließen sich bislang gern zur Hochzeit zum Witwenturm fahren.
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