Romonta in Amsdorf Romonta in Amsdorf: Im Tagebau arbeiten die Bagger wieder
Amsdorf - Nach dem schweren Unglück zu Anfang des Jahres hat die Romonta GmbH in Amsdorf wieder die Arbeit im Tagebau aufgenommen. Seit Ende Oktober wird am Kupferhammer der Abraum abgebaut. „Das ist ein wichtiger Schritt voran“, sagte Geschäftsführer Tom Naundorf der MZ. Nach seinen Angaben will der weltgrößte Hersteller von Rohmontanwachs ab April nächsten Jahres wieder mit der Förderung von Kohle beginnen.
Die Romonta GmbH in Amsdorf ist in das Bahnprojekt „Stuttgart 21“ eingebunden ist. Ein Teil des Materials, das dort beim Tunnelvortrieb für den neuen Bahnhof anfällt, wird über die Schiene nach Amsdorf geschafft und zur Befestigung der abgerutschten Südböschung im Tagebau genutzt. Inzwischen sind die ersten Waggons über ein Anschlussgleis als Testlauf angekommen. (wba)
Die Förderung im eigenen Tagebau musste nach dem gewaltigen Erdrutsch in der Nacht vom 5. zum 6. Januar dieses Jahres gestoppt werden. Damals sind etwa sechs Millionen Kubikmeter an Erdmassen in Bewegung geraten. Seither ruhte der Betrieb im Tagebau, in dem auch große Teile der schweren Abraumtechnik in Mitleidenschaft gezogen wurden (die MZ berichtete).
Einer der beschädigten Absetzer ist mittlerweile repariert worden. Er wird nun zum Abtransport des Abraums am Kupferhammer eingesetzt. Dort arbeitet ein 2 000 Tonnen schwerer Bagger mit riesigen Schaufeln, die einen Durchmesser von etwa acht Metern haben.
Rund zwei Millionen Kubikmeter Deckschicht müssen abgetragen werden, damit das Braunkohleflöz freigelegt werden kann. Die besondere Zusammensetzung der Amsdorfer Kohle hatte schon vor Jahrzehnten dazu geführt, dass auf dem Areal ein Werk zur Gewinnung von Rohmontanwachs entstand. Das Produkt wird vor allem für die Produktion von Autowachs verwendet. Damit die Hauptabnehmer in Bayern nach dem Unglück weiter beliefert werden konnten, musste Romonta andere Quellen anzapfen.
Wenige Tage nach dem Erdrutsch begannen die Lieferungen von Kohle aus dem Tagebau Schleenhain in Sachsen. Seither rollen täglich Laster von dort nach Amsdorf. „Unsere Wachsproduktion stand keinen Tag still“, so Naundorf. Er hofft nun, das der Winter nicht zu heftig wird, damit die Abraumförderung reibungslos ablaufen kann.