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Rettung für den Mönchsteich Rettung für den Mönchsteich: Gewässer bei Bischofrode droht zu verlanden

Von Jörg Müller 28.09.2016, 13:15
Rund 2.000 Kubikmeter Schlamm hat die Sangerhäuser Tiefbaufirma aus dem Mönchsteich gebaggert.
Rund 2.000 Kubikmeter Schlamm hat die Sangerhäuser Tiefbaufirma aus dem Mönchsteich gebaggert. Jürgen Lukaschek

Bischofrode - „Der Teich drohte zu verlanden“, sagt Werner Albus, „das Wasser stand zuletzt nur noch fünfzig Zentimeter hoch.“ Albus ist Gewässerwart bei der Angelsportgemeinschaft (ASG) Eisleben. Einer der 13 Mitgliedsvereine der ASG ist die Angelgemeinschaft Bischofrode, die seit mehr als einem Jahr an einem großen Projekt arbeitet: der Rettung und Wiederbelebung des Mönchs- oder Hausbergteichs bei Bischofrode.

Wie Albus berichtet, hatte ein Unwetter mit Starkregen vor zwei Jahren „von allen Seiten Schlamm und Geröll“ in den Teich gespült. Das Gewässer mit einer Fläche von einem halben Hektar wird zum einen von einer Quelle vom Hausberg gespeist, zum anderen von einem Bachlauf aus dem Ort, der aber nicht ständig Wasser führt.

Nach dem Unwetter nahmen die Angler in Abstimmung mit dem Forst als Verpächter sowie der Unteren Naturschutzbehörde die Sanierung des Mönchsteichs in Angriff. Dazu war ein umfangreiches Genehmigungsverfahren notwendig. Vor circa einem Jahr wurden die Fische umgesetzt und das Wasser aus dem Teich abgelassen.

Angler legen Vorteich für Mönchsteich an

In diesem Frühjahr legten die Angler dann in Eigenleistung einen Vorteich an. Hier können sich künftig die Sedimente absetzen, so dass der Mönchsteich nicht mehr verschmutzt. Bei dessen Sanierung hat die beauftragte Baufirma, die Mansfeld TS Tiefbau und Service GmbH aus Sangerhausen, mittlerweile rund 2.000 Kubikmeter Schlamm ausgebaggert, so Geschäftsführer Ralf Staudte.

Laut Gewässerwart Albus ist der Teich nun wieder bis zu drei Meter tief. In den kommenden etwa zwei Monaten werde der Mönchsteich wieder mit Wasser gefüllt. Im Anschluss wird der Fischbestand langsam aufgebaut, das heißt, es werden Karpfen, Schleie, Aale und Weißfische eingesetzt. „Der Teich bleibt deshalb die nächsten zwei Jahre für die Angler gesperrt“, so Albus.

Die 13 Vereine der ASG Eisleben betreuen insgesamt 20 Gewässer. Pächter ist jeweils der Landesanglerverband. „Jedes Vereinsmitglied muss acht Pflichtstunden im Jahr leisten“, sagt Dieter Krüger, der sowohl Vorsitzender der ASG, als auch der Bischofröder Angelgemeinschaft ist. „Die Beteiligung an unseren Arbeitseinsätzen ist immer sehr gut.“

Der Verein in Bischofrode zählt 38 Mitglieder, darunter auch vier Jugendliche. Überhaupt können sich die Angler über mangelndes Interesse an ihrem Hobby nicht beklagen. „Jedes Jahr melden sich immerhin rund 30 Jugendliche für den Jugendfischereischein an“, so Krüger. Unter den circa 600 Mitgliedern in den Vereinen der ASG sind mehr als 50 Jugendliche.

Sanierung des Mönchsteichs kostet 12.000 Euro

Die Sanierung des Mönchsteichs ist nicht nur rein praktisch, sondern auch finanziell ein Kraftakt gewesen. „Wir haben uns die Mittel zusammengebettelt“, so Albus. Fast die Hälfte der Kosten in Höhe von rund 12.000 Euro steuert Lotto-Toto Sachsen-Anhalt bei. Weitere Zuschüsse kommen vom Land (2.500 Euro), dem Landesanglerverband (1.000 Euro) und der Sparkasse Mansfeld-Südharz (500 Euro). Der Eigenanteil der ASG beträgt 1.800 Euro.

Der Name Mönchsteich gehe auf ein einstiges Kloster im Ort zurück, so Vereinsvorsitzender Krüger. Wie er sagt, haben die Bischofröder Angler 1983 angefangen, den damals verlandeten Teich wieder herzurichten. (mz)

Der Bach aus dem Ort führt nicht ständig Wasser.
Der Bach aus dem Ort führt nicht ständig Wasser.
Lukaschek
Der Teich liegt zwischen Bischofrode und Helfta.
Der Teich liegt zwischen Bischofrode und Helfta.
Lukaschek